Multiple Sklerose : Immunzellen werden zur Gefahr für Nervenfasern
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Gefährliche Immunzellen: Neue Forschungsergebnisse aus Mainz könnten zur Behandlung von Multipler Sklerose und Alzheimer genutzt werden. Bild: picture-alliance/ dpa
Bei Multipler Sklerose und anderen Nervenkrankheiten spielen Entzündungen eine wichtige Rolle. Ein internationales Forscherteam hat jetzt einen neuen Mechanismus aufgedeckt.
Neue Ansätze für die Behandlung von Multipler Sklerose und Alzheimer könnte eine Entdeckung von Forschern der Mainzer Universitätsmedizin eröffnen. Zusammen mit Kollegen aus Berlin, New York und Paris haben sie gezeigt, dass eine bisher wenig untersuchte Gruppe von Immunzellen bei diesen Krankheiten Entzündungsreaktionen fördern kann.
Es geht dabei um die sogenannten Innate Lymphoid Cells (ILC) 3. Normalerweise schützen sie den Körper, indem sie dem Immunsystem helfen, nützliche Mikroben wie etwa Darmbakterien zu tolerieren und Entzündungen zu unterdrücken.
Nervenfasern als „feindlich“ dargestellt
In Tierversuchen konnten ILC3-Zellen aber dazu gebracht werden, anderen Immunzellen Teile der Isoliersubstanz von Nervenfasern als „feindlich“ zu präsentieren. Das führte zu Entzündungen und MS-ähnlichen Krankheitssymptomen.
Zudem konnten die Forscher im Blut von MS-Patienten entzündliche ILC3-Zellen nachweisen. Womöglich lassen sich die Erkenntnisse auf andere neurodegenerative Krankheiten übertragen.