
E-Busse auf Schleichfahrt
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Unterwegs in Wiesbaden: Ein Elektrobus bei einer Demonstrationsfahrt 2019. Bild: Cornelia Sick
Von den hehren Zielen der Umstellung von Bussen auf E- und Wasserstoff-Antrieb bis 2022 ist wenig geblieben. Das ist peinlich für die Stadt und die Fahrzeughersteller.
Erster zu sein, das beschert den Verantwortlichen fast immer Aufmerksamkeit, Anerkennung und lobende Schlagzeilen. Es ist ein Ausweis von Innovation und Kreativität. Mit dem Betreten von Neuland ist aber meist ein schwer kalkulierbares Risiko verbunden. Als Erster ganz neue Wege einzuschlagen, das birgt die Gefahr des Scheiterns. Zumindest warten auf den Wagemutigen viele ernüchternde Erfahrungen, auf die er rückblickend meist gerne verzichtet hätte.
Bei der Komplettumstellung des öffentlichen Personennahverkehrs auf emissionsfreie Antriebe nimmt die Landeshauptstadt derzeit eine Lernkurve, die einer ungemütlichen Achterbahnfahrt gleicht. Die Batteriebusse sind nicht nur extrem teuer. Sie werden auch deutlich später geliefert als gewünscht. Bei den Wasserstoffbussen sieht es nicht besser aus. Mindestens drei Jahre später als erhofft werden die Brennstoffzellenbusse im Regelbetrieb durch Wiesbaden fahren. Von den hehren Zielen des Luftreinhalteplans, der eine komplette Umstellung des städtischen Fuhrparks von fast 300 Bussen auf E- und Wasserstoff-Antrieb bis zum Jahr 2022 vorsieht, bleibt vorerst nicht mehr als eine Notiz fürs Protokoll der Anstrengungen zur Luftreinhaltung.
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