Eltz will freiwilliges Zölibat für Priester
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Frankfurts katholischer Stadtdekan Johannes zu Eltz will Konsequenzen aus den hohen Opferzahlen der Missbrauchsstudie ziehen. Bild: epd-bild/Heike Lyding
Der Frankfurter Stadtdekan stellt die Pflicht, unverheiratet zu bleiben, infrage. Auch gegenüber der Rolle von Frauen in der Kirche zeigt er sich offen.
Der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz stellt als Konsequenz aus dem Ausmaß sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche die Pflicht katholischer Priester infrage, unverheiratet zu bleiben.
„Wir brauchen eine Fakultativstellung des Zölibats für Diözesanpriester“, sagte er auf Anfrage. Außerdem müssten Frauen sofort „mindestens zum Diakonat zugelassen werden“, auch eine Priesterweihe für Frauen sei „ergebnisoffen“ zu prüfen.
Eltz reagiert damit auf erste Zahlen einer Studie, die von der deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen worden war und nächste Woche vorgestellt werden soll. Darin kommen Wissenschaftler zu dem Schluss, dass sich in Deutschland zwischen 1946 und 2014 insgesamt 1670 Geistliche 3677 sexueller Vergehen an vorwiegend männlichen Minderjährigen und Schutzbefohlenen schuldig gemacht hätten. Allerdings konnten die Forscher nur bestimmte Informationen aus den Bistumsverwaltungen auswerten, weshalb die Zahlen unter Vorbehalt stehen. Die komplette Studie soll nächste Woche in der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda vorgestellt werden.
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