Milliardenbedarf beim RMV
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Verkehrswende trotz Pandemie?: Corona und die Folgen machen dem Rhein-Main-Verkehrsverbund zunehmend zu schaffen. Bild: Lucas Bäuml
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund leidet unter den Folgen der Corona-Krise. Geschäftsführer Knut Ringat ist aber optimistisch, dass die Politik den öffentlichen Nahverkehr nicht im Stich lässt.
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) steht unter Druck. Die Zahl der Fahrgäste hat sich im vergangenen Jahr zwar wieder leicht erhöht, die Einnahmen sind jedoch abermals gesunken. Waren im Vor-Corona-Jahr 2019 noch rund 808 Millionen Menschen im Rhein-Main-Gebiet mit Bussen und Bahnen unterwegs, sank die Zahl im darauffolgenden Jahr auf 524 Millionen und stieg 2021 auf 565 Millionen (ein Minus von immer noch 30 Prozent im Vergleich zu 2019). Im selben Zeitraum gingen die Einnahmen des RMV von 970 Millionen Euro (2019) über 762 Millionen (2020) auf 759 Millionen Euro zurück. RMV-Geschäftsführer Knut Ringat erklärt diese Entwicklung damit, dass die Besitzer von Zeitkarten – die einen Pauschalpreis entrichten – zwar wieder häufiger Bus und Bahn führen, der Verkauf von Einzel- und Tagestickets aber noch immer zu wünschen übrig lasse.
Wegen höherer Personal- und Betriebskosten rechnet Ringat mit einem steigenden Finanzierungsbedarf. In den nächsten fünf Jahren benötige der RMV knapp fünf Milliarden Euro von Bund, Land und Kommunen; das sind 1,6 Milliarden Euro mehr als im gleichen Zeitraum zuvor. Vor dem Hintergrund der im Bund und im Land parteiübergreifend angestrebten Verkehrswende baut Ringat darauf, dass die Politik die Verkehrsverbünde nicht im Stich lassen werde. Umweltfreundliche Mobilität könne man nicht einfach an- und abschalten, vielmehr müsse langfristig gedacht, geplant und investiert werden. Das Jahr 2022 sei im Sinne des RMV durchfinanziert, sagte Ringat; für die folgenden Jahre müsse noch gerechnet werden. „Das ist eine Aufgabe, die wir lösen müssen.“
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