Kulturgeschichte im Kleinformat
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Blick in das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum in Hanau-Wilhelmsbad Bild: Sandra Schildwächter
Puppen jeglicher Art, Blechspielzeug und vieles mehr erklären die Welt auf ihre Weise im Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseum.
Es war in den Sechzigerjahren in Frankfurt, als Gertrud Rosemann, die in einer Schule für Kranke an der Universitätsklinik arbeitete, zufällig an einem Antiquariat vorbeikam. Sie hielt inne, als sie im Schaufenster eine Puppe entdeckte, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Dann fiel es ihr ein: Die Puppe sah fast genauso aus wie einst ihre eigene aus Kindertagen.
Gertrud hatte die Puppe mit nach Ostpreußen genommen, wohin sie während des Kriegs als junge Lehrerin geschickt worden war. Aus Hunger tauschte sie das Erinnerungsstück dort gegen eine Gans ein. Sie dachte nicht mehr sehr oft an ihre alte Puppe, geriet Gertrud doch bei dem Versuch, in die Heimat zurückzukehren, in russische Gefangenschaft und erlitt schwere Infektionskrankheiten, die sie nur knapp überlebte.
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