Künstliche Intelligenz stellt Prognosen für Darmkrebspatienten
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Aktive Abwehr: Darmkrebs-Gewebe mit Immunzellen (braun) Bild: Universitätsmedizin Mainz/Sebastian Försch
Wie erfolgreich eine Behandlung von Dickdarmkrebs verlaufen wird, lässt sich anhand der Aktivität von Immunzellen vorhersagen. Mainzer Mediziner haben eine Künstliche Intelligenz dafür geschult. Ihre Vorhersagen sind erstaunlich.
Wissenschaftler der Mainzer Universitätsmedizin haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, mit der die Heilungschancen von Darmkrebspatienten genauer vorhergesagt werden sollen. Das „Multi Stain Deep Learning“-Modell analysiert mikroskopische Aufnahmen des Tumorgewebes und bewertet dabei die Aktivität von Immunzellen, die den Krebs angreifen. Nach Angaben der Forscher um den Arzt Sebastian Försch ermöglicht diese Methode bessere Prognosen über den Therapieerfolg als zum Beispiel die bisher übliche manuelle Zählung von weißen Blutkörperchen.
Um die Künstliche Intelligenz zu trainieren, haben die Wissenschaftler mehr als 300.000 mikroskopische Gewebebilder von etwa 1000 Menschen mit Dickdarmkrebs verwendet. Durch Analyse der Aufnahmen hat das Programm einen sogenannten AImmunoscore bestimmt, der darüber Auskunft gibt, wie effektiv die körpereigene Abwehr den Tumor attackiert. Daraus lässt sich eine Vorhersage der rückfallfreien Überlebenszeit ableiten. Die Genauigkeit der Prognose lag dabei den Angaben zufolge bei 80 Prozent.
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