„Wir haben die Geduld miteinander verloren“
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Forscht zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“: Nicole Deitelhoff vom Hessischen Institut Friedens- und Konfliktforschung Bild: Wolfgang Eilmes
Welche Spuren hinterlässt das Krisenjahr 2021? Nicole Deitelhoff, Leiterin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, spricht im Interview über Corona, die Flutkatastrophe – und mangelndes Vertrauen in die Politik.
Frau Deitelhoff, wenn Sie zurückblicken auf das Jahr 2021: Was kommt Ihnen dann in den Sinn?
Ich denke vor allem an politische Ereignisse, die wichtig waren mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das ist zum einen die Flutkatastrophe und die große Hilfsbereitschaft, die sich gebildet hat. Das andere ist der Bundestagswahlkampf, der anders, als viele befürchtet hatten, ganz normal ablief und in einem relativ kurzen Zeitraum zu einem Koalitionsvertrag führte. Aber im negativen Sinne denke ich auch an die Flüchtlingslage zwischen Belarus und Polen oder die Toten im Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien, und ich frage mich: Wie will sich Europa verstehen? Wie ernst will es seine Werte nehmen?
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