Trotz Notruf-Engpass kein Fehlverhalten der Polizei festgestellt
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Gedenken: Vili-Viorel Paun hatte vergeblich den Notruf der Polizei in Hanau zu erreichen versucht Bild: Frank Röth
Vili Viorel Paun starb beim Versuch, den Attentäter von Hanau zu stoppen. Zuvor hatte er vergeblich den Notruf gewählt. Trug dieser Umstand zu Pauns Tod bei? Die Staatsanwaltschaft sagt: Nein.
Die Staatsanwaltschaft sieht keinen Grund für ein Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber der Hanauer Notrufzentrale und den Polizeibeamten, der am Abend der Anschläge vom 19. Februar 2020 dort Dienst hatte. Ein Anfangsverdacht, der strafprozessrechtliche Folgen haben könnte, bestehe nicht, teilt Oberstaatsanwalt Dominik Mies mit. Anzeige erstattet hatte der Vater des an dem Abend ermordeten Vili Viorel Păun.
Bei dem Attentat waren insgesamt neun Menschen mit Migrationshintergrund von einem rassistisch motivierten Täter erschossen worden, der danach seine kranke Mutter und sich selbst tötete. Vili Viorels Vater geht davon aus, dass sein Sohn noch leben könnte, wenn er an dem Abend einen Polizeibeamten hätte sprechen können. Deshalb erstattete er Anzeige wegen fahrlässiger Tötung. Vili Viorel hatte versucht, sich dem Attentäter entgegenzustellen, was er mit seinem Leben bezahlte.
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