Wo einmal Müllwagen rollen sollten
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Betagter Nachwuchs: Die Reste eines jungen Krokodils, das im Messeler Maarsee auf Jagd gegangen war. Bild: Marcus Kaufhold
48 Millionen Jahre zurück in die Zeit von kleinen Urpferden und großen Krokodilen: Die weltweit einmalige Fossilienfundstätte Messel hält jede Menge Überraschungen bereit – wie einen fossilen Joschka Fischer.
Ein Reiher stochert mit seinem Schnabel im seichten Wasser eines Tümpels nach Essbarem. Heute kann er das gefahrlos tun – aber im Eozän hat es für ihn an diesem Ort noch böse enden können, sich unbedacht am oder im Wasser aufzuhalten. Denn am Rand des damals noch vorhandenen Sees lauerten Krokodile auf Vögel und Säugetiere, die sie mit ihren gewaltigen Kiefern griffen, um sie in die Dunkelheit des Sees zu zerren und zu verspeisen.
Gut, das war vor 48 Millionen Jahren und die Gefahr besteht heute nach allem was man weiß nicht mehr. Dass sich aber derlei Dramen damals in der 1995 als Grube Messel zum Weltkulturerbe erklärten Landschaft tatsächlich zugetragen haben, lesen Wissenschaftler aus fossilen Funden heraus, die es in dieser Menge und Qualität nirgends sonst gibt, wie Marie-Luise Frey sagt. Die Geologin ist Geschäftsführerin der Welterbe Grube Messel Gesellschaft.
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