Der grüne Zeitgeist schimmert lila
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Volt-Wahlplakat in Darmstadt: Die Partei als Kurzzeit-Hype abzutun wäre ein Fehler. Bild: Frank Röth
Offenbar ist der Zeitgeist nicht nur grün, sondern auch ein bisschen lila – zumindest wenn man den Erfolgen der paneuropäischen Partei Volt Glauben schenken darf.
Der Zeitgeist ist grün, heißt es nach der Kommunalwahl in Hessen und der Landtagswahl in Baden-Württemberg. Offenbar ist der Zeitgeist aber auch ein bisschen lila, zumindest wenn man den Erfolgen der paneuropäischen Partei Volt Glauben schenken darf. Mit Plakaten wie „Sozialer Wohnungsbau wie in Wien“, „Mitmachpolitik wie in Reykjavik“ oder „Fahrradfahren wie in Kopenhagen“ trifft sie in den Städten einen Nerv.
Obwohl Volt in Frankfurt zum ersten Mal in einer Kommunalwahl auf dem Stimmzettel stand, bekam sie laut vorläufigem Ergebnis gleich 3,5 Prozent der Stimmen. Damit zieht sie ziemlich sicher ins Stadtparlament ein und erreicht möglicherweise mit drei Sitzen oder mehr sogar Fraktionsstärke. Das ist aber noch nichts im Vergleich zu Darmstadt: Hier kommen die „Volter“, wie sich die Aktiven in der Partei nennen, aus dem Stand auf 6,9 Prozent. Auch in Wiesbaden sind es 3,8 Prozent. „Ich freue mich wahnsinnig“, sagt Eileen O’Sullivan, Mitte zwanzig und Spitzenkandidatin in Frankfurt. Hessens größte Stadt ist Vorreiterin: Von hier aus breitete sich das Phänomen Volt ins urbane Hessen aus. Abseits der Städte fallen die Ergebnisse deutlich ab – bislang zumindest.
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