Die Linken-Bundesvorsitzende Janine Wissler hat mit ihrer Partei noch viel vor. Bild: Ilkay Karakurt
„Wenn ich zart besaitet wäre, säße ich heute nicht hier“
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Janine Wissler war die Ikone der Linken in Hessen, dann ging sie als Bundesvorsitzende nach Berlin – und vieles lief schief. Im F.A.Z.-Interview spricht sie über den Sexismus-Skandal in ihrer Partei, den Krieg in der Ukraine und ihren Willen weiterzumachen.
Frau Wissler, Sie sind seit 15 Monaten Bundesvorsitzende der Linken. Zuletzt kam es für Sie und die Partei knüppeldick: 4,9 Prozent bei der Bundestagswahl im September, 2,6 Prozent im Saarland im März, im Mai 1,7 Prozent in Schleswig-Holstein und 2,1 Prozent in Nordrhein-Westfalen. Die Linke droht, unter Ihrer Führung und zumindest im Westen, auf das Niveau einer Kleinstpartei zurückzufallen.
Diese Wahlergebnisse sind bitter, aber die Linke hat ein gutes Fundament. Wir sind in neun Landtagen vertreten, an vier Landesregierungen beteiligt, wir sind in Thüringen die stärkste politische Kraft. Wir haben Tausende Kommunalpolitiker, und vor allem haben wir ganz viele aktive Mitglieder und Kreisverbände. Und die Linke hat ein großes Wählerpotential: Eine aktuelle Studie besagt, dass 18 Prozent der Deutschen sich vorstellen könnten, uns zu wählen. Wie weit wir dieses Potential ausschöpfen, liegt an uns selbst.
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