„Der Abschuss von Wölfen muss erleichtert werden“
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Nach 150 Jahren, in denen das Raubtier fast ausgestorben war, erholt sich die Wolf-Population in Deutschland zunehmend. Bild: dpa
Die Ausbreitung von Wölfen in Deutschlands Wäldern begeistert Naturschützer. Doch Wissenschaftler lenken den Blick auf die Weidetierhaltung und bedrohte Biotope. Das Erlegen von bis zu 30 Prozent der Population sei tragbar.
Die Wölfe kehren zurück, auch nach Hessen. Nach 150 Jahren, in denen das Raubtier fast ausgestorben war, erholt sich die Population zunehmend. Sogar in Hessen soll es inzwischen wieder zwei sesshafte Tiere geben: eines im Vogelsberg, eines in Nordhessen. Das ist neu, weil zuvor nur durchwandernde Wölfe beobachtet worden waren. Ob daraus schon bald Rudel werden, muss sich zeigen. Dann wird Hessen jene Diskussionen aushalten müssen, die in anderen Bundesländern schon mit großer Heftigkeit ausgetragen werden: Ist der Wolf Beleg für eine intakte Natur, wie Natur- und Tierschützer vehement argumentieren, oder ist er eine ernste Bedrohung, wie es die Bauern und Weidetierhalter sehen?
Eine emotional aufgeladene Debatte, die unter anderem Geisenheimer Forschern den Anlass für eine vertiefende Untersuchung gegeben hat. Eckhard Jedicke, der Leiter des Kompetenzzentrums Kulturlandschaft sowie des Instituts für Landschaftsplanung und Naturschutz der Hochschule Geisenheim, hat gemeinsam mit einem Team um Nicolas Schoof und Albert Reif vom Institut für Standorts- und Vegetationskunde der Universität Freiburg die Rechtslage und die Konfliktlinien untersucht und ist zu einem bemerkenswerten Schluss gekommen. Die Ausbreitung des Raubtieres könnte sich negativ auf das Erreichen rechtlich verbindlicher Ziele des Naturschutzes auswirken.
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