Neue Antibiotika : Darobactine könnten gegen Lungenentzündung helfen
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Risikokeim: Das Bakterium Pseudomonas aeruginosa kann Resistenzen gegen die meisten gängigen Antibiotika entwickeln. Bild: CAVALLINI JAMES / BSIP / vario i
Neue Medikamente gegen resistente Bakterien werden dringend gebraucht. Forscher aus Gießen und München setzen dabei auf weiterentwickelte Naturstoffe.
Eine neue Klasse von Antibiotika könnte die Behandlung von Lungenentzündungen zum Beispiel bei Patienten mit Mukoviszidose verbessern. Forscher der Uni Gießen, des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie sowie des LMU-Klinikums München haben dazu sogenannte Darobactine optimiert. Bei ihnen handelt es sich um Peptide, also kürzere Ketten aus Aminosäuren.
Aus diesen Naturstoffen lassen sich Substanzen herstellen, die gegen multiresistente gramnegative Keime wirken. Zu dieser Kategorie gehört das Bakterium Pseudomonas aeruginosa, das besonders für immungeschwächte Menschen gefährlich sein kann. Bisher werden für die Therapie Reserve-Antibiotika eingesetzt, die bei Patienten mit der Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose schwere Nebenwirkungen haben können. Die nun entwickelten Darobactine dagegen waren den Angaben zufolge in Laborversuchen für menschliche Zellen ungiftig.