Burgruine im Ruhemodus
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Burg Hayn zu erhalten kostet im Jahr rund 100.000 Euro. Bild: Marcus Kaufhold
Seit 90 Jahren gehört die Burg Hayn dem Geschichts- und Heimatverein Dreieichenhain. Wegen der Pandemie befindet er sich aber nicht in Feierlaune. Es fehlen Einnahmen von 65.000 Euro, derzeit lebt der Verein von Rücklagen.
Karl dem Großen blieb der Blick auf die Burg Hayn versagt. Die Sage erzählt davon, dass der Kaiser, dessen Geburtsjahr je nach Quelle auf 742, 747 oder 748 datiert wird und der 814 starb, einst in den Wäldern des Reichsbannforsts Dreieich jagte und dort ein Jagdhaus errichten ließ. Seine Frau Fastrada soll einen Ring in den späteren Burgweiher geworfen haben, um den Kaiser für immer an das Jagdhaus zu binden. Dass sich das wirklich so zugetragen hat, lässt sich natürlich nicht beweisen. Die Geschichte ist in Dreieichenhain, heute Stadtteil von Dreieich, aber immer noch präsent.
Die Burg, die zum Wahrzeichen von Dreieichenhain wurde, entstand erst viel später an gleicher Stelle: Unter Eberhard von Hagen, dem ersten urkundlich erwähnten Vogt des Bannforsts Dreieich, wurde im elften Jahrhundert zunächst ein viereckiger Wohnturm erbaut. Die Westwand dieser Turmhügelburg hat sich als ältester Teil der Burg bis heute erhalten. Besucher der Burgfestspiele Dreieichenhain, die im Sommer im Burggarten stattfinden, wenn nicht gerade eine Pandemie derlei Veranstaltungen unmöglich macht, haben das hoch in den Himmel ragende Mauerstück vor Augen, wenn sie zur Bühne blicken.
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