Erste Frau in der Bistumsspitze
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Zuständig für Medien und Umwelt: Stephanie Rieth Bild: Marcus Kaufhold
Das neue Amt besitzt Signalwirkung: Das Bistum Mainz hat erstmals eine Frau in der Spitze. Die Funktion von Stephanie Rieth ist nicht nur dort ohne Beispiel in der katholischen Kirche.
Der Grund, warum die neue Aufgabe von Stephanie Rieth im Bistum Mainz bemerkenswert ist, lässt sich mit einer grammatikalisch holprigen und für die römisch-katholische Kirche inhaltlich redundanten Feststellung auf den Punkt bringen: Sie ist kein Priester. Rieth hat am 15. April ein neu geschaffenes Amt, das der Bevollmächtigten des Generalvikars und der Dezernentin für das Zentraldezernat, übernommen. Die Aufgabenbeschreibung, die der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem Dekret für das neue Amt festgelegt hat, ist bemerkenswert. Die 47 Jahre alte Bevollmächtigte vertritt den Generalvikar, Weihbischof Udo Bentz, nicht nur in allen Belangen nach außen und innen. Sie nimmt darüber hinaus einen Teil seiner Aufgaben eigenverantwortlich an seiner Stelle wahr.
Welche Aufgaben der Generalvikar delegiert, ist seine Sache. „Natürlich geht es dabei auch um Macht“, sagt Rieth. Aber das stehe für sie nicht im Vordergrund. Immer wieder spricht sie davon, die Verantwortung zu teilen. „Wir setzen konsequent das Vier-Augen-Prinzip um.“ Schon über die Geschäftsverteilung hätten der Generalvikar und sie gemeinsam entschieden. Das habe sich aus der Zusammenarbeit der vergangenen zwei Jahre entwickelt, in denen Rieth persönliche Referentin des Weihbischofs war. Wenn sie jetzt an Gremiensitzungen teilnimmt, dann in einer neuen Rolle. Sie sitzt dort nicht mehr als Referentin, sondern „mit Vollmacht und Leitungskompetenz“.
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