Löschanzug für E-Autos
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Der gelbe Sack rund ums Auto kann mit Wasser gefüllt werden, damit die defekte Elektrobatterie gekühlt wird. Bild: Helmut Fricke
Um eine instabile Batterie zu kühlen und die Brandgefahr bei E-Autos zu bannen, hat die Bad Homburger Feuerwehr ein eigenes System entwickelt. Die zündende Idee stammt von einer Expertin im Vorschulalter.
Was tun, wenn das E-Auto brennt? Auf diese Frage hat die Bad Homburger Feuerwehr eine Antwort gefunden: ab in den gelben Sack. Natürlich nicht in den für Verpackungsmüll, sondern in den „RecoverEBag“. Er soll gleich mehrere Herausforderungen bewältigen, die sich beim Brand eines Elektroautos stellen. Diese stehen zwar nicht häufiger in Flammen als Autos mit Benzin- oder Dieselmotor, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft im März mitteilte, nachdem einige Kommunen E-Autos aus Tiefgaragen verbannen wollten. Auch sorgt die Eigensicherung dafür, dass bei einem Defekt der Stromfluss der Batterie sofort unterbrochen wird. Doch kommt es bei einem schweren Unfall zu massiven Schäden, kann die Batterie selbst in Brand geraten.
Weil der Hochvolt-Block Sauerstoff enthält und abgekapselt ist, lässt er sich nicht einfach löschen. Schaum ist unwirksam, da es anders als beim Benzinmotor nichts zu ersticken gibt. Um ein „thermisches Durchgehen“ zu verhindern, den „Thermal Runaway“, kann die Feuerwehr den instabilen Energiespeicher kühlen. „Wir brauchen bei einem Elektrofahrzeug daher viel mehr Wasser als bei einem mit Verbrennungsmotor“, sagt Harald Samoiski von der Bad Homburger Feuerwehr.
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