Prozessauftakt in Hanau : Erstochen, weil sie zu viel redete
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Eine Messerstecherei im April in Hanau endete für etliche der Beteiligten mit lebensgefährlichen Verletzungen. Bild: dpa
Im Februar hat ein betrunkener Mann seine Ehefrau erstochen - weil sie ihm zu viel redete. Nach der Tat saß er ruhig auf einem Stuhl, bis ihn die Polizei festnahm. Nun steht er vor Gericht.
Ein Betrunkener hat nach Darstellung der Staatsanwaltschaft seine Frau in Hanau erstochen, weil sie ihm zu viel redete. Der 66 Jahre alte Mann hatte bei dem Ehedrama in der Wohnung des Paares Mitte Februar einen Alkoholwert von mindestens 2,94 Promille. Der Mann machte beim Prozessauftakt am Freitag vor dem Landgericht Hanau keine Angaben zu den Vorwürfen.
Der Angeklagte soll seiner auf einem Küchenstuhl sitzenden Frau drei Messer aus einem Küchenmesserblock jeweils mit der vollen Klingenlänge bis zum Schaft in den Oberkörper gerammt haben. Die 53 Jahre alte Frau war laut Anklage auf der Stelle tot.
Der Mann saß nach der Tat ruhig auf einem Stuhl und ließ sich widerstandslos festnehmen. Als Motiv gab er bei der Polizei an, dass ihm seine Frau zu viel geredet habe.
Die Staatsanwaltschaft hat keine Mordanklage erhoben, da sie davon ausgeht, dass der Mann seine Frau von vorne angriff und daher nicht von einer Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers ausgegangen werden kann. Dem Angeklagten wird stattdessen Totschlag vorgeworfen. Kampfspuren wurden in der Wohnung nicht gefunden.