Tödlicher Angriff vor Kiosk in Kranichstein
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Da bei der Frau eine schwere Depression festgestellt worden war, ging das Landgericht Darmstadt davon aus, dass sie zum Tatzeitraum vermindert schuldfähig war. Bild: dpa
Vor dem Landgericht Darmstadt muss sich ein Mann wegen Mordes am Vater seiner Exfreundin verantworten. Die Bluttat hat sich in Kranichstein abgespielt.
Darmstadt ⋅ Für das vier Jahre alte Kind muss es ein schöner Moment gewesen sein. Der Großvater unternahm mit dem Jungen einen kleinen Spaziergang zum Kiosk in der Nachbarschaft. Der Junge durfte sich Süßigkeiten aussuchen, der Opa wartete so lange vor dem kleinen Laden im Darmstädter Stadtteil Kranichstein. Doch dann musste der Vierjährige ein Verbrechen miterleben, das seinem Großvater das Leben kostete. Ohne Vorwarnung wurde dieser angegriffen. Ein zweiter Mann stürmte auf ihn los und stach ihm ein Messer zuerst in den Rücken am Schulterblatt, dann rammte er die Klinge durch das Ohr in den Kopf. Das Opfer starb kurz darauf im Krankenhaus.
Eine Schwurgerichtskammer des Landgerichts Darmstadt muss dieses Verbrechen im November des vergangenen Jahres aufklären, das seitdem das Leben des mittlerweile fast fünf Jahre alten Kindes und seiner Familie verdunkelt. Noch schlimmer wird das Erlebte dadurch, dass nicht nur das Opfer ein Angehöriger des kleinen Jungen war – der mutmaßliche Täter ist sein Vater. Der 37 Jahre alte Deutsche David B. wird wegen der Bluttat angeklagt. Staatsanwältin Eva Heid wirft ihm zum Prozessauftakt am Dienstag Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
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