„Wir wollen den Biblis-Müll nicht auf der Deponie“
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Plakativer Protest gegen Biblis-Müll Bild: dpa
Der Protest gegen die geplante Bauschutt-Deponierung in Büttelborn in Südhessen nimmt zu. Nach dem Groß-Gerauer Kreistag sprechen sich noch weitere Politiker gegen die Deponierung aus.
Einstimmig hat der Groß-Gerauer Kreistag seine Ablehnung bekräftigt, freigemessenen Bauschutt mit einer Strahlung von maximal zehn Mikrosievert aus dem Abbruch des Atomkraftwerks Biblis auf die Büttelborner Deponie zu bringen. Dabei wurde in der von SPD und Linken beantragten Sondersitzung am Montag abermals das Dilemma deutlich, in dem sich die Grünen befinden. Denn es waren Hessens Umweltministerin Priska Hinz und die Darmstädter Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid (beide Die Grünen), die sich in der vergangenen Woche auf einer Bürgerversammlung in Büttelborn vehement dafür einsetzten, den Abfall aus Biblis nach Büttelborn zu bringen und den Deponiebetreiber zu verpflichten, die rund 3200 Tonnen Abfall anzunehmen.
Die Grünen, obwohl in einer Koalition mit SPD und Linken, hatten auch den Antrag zur Sondersitzung nicht unterschrieben, sondern nur die Drucksache. Grünen-Fraktionsvorsitzender Franz-Rudolf Urhahn sagte auf Anfrage, er habe eine Sondersitzung für überflüssig gehalten. In seinem Redebeitrag schob er einen Teil der Schuld der Bundespolitik zu. Dennoch hob er hervor: „Wir wollen den Biblis-Müll nicht auf der Deponie.“ Er gab zu bedenken: „Wir befinden uns hier auf der fünften Ebene der Politik und können da nur sehr wenig tun.“
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