Großer Bruder: Eine spezielle Software filtert die Aufnahmen heraus, auf denen Autofahrer mit einem Handy hantieren. Bild: dpa
Mit Monocam gegen Handy am Steuer
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Um die schon jetzt historisch niedrigen Unfallzahlen weiter zu reduzieren, wird in Mainz eine Überwachungskamera der Polizei erprobt, die automatisch telefonierende Autofahrer erfasst.
Autofahrer, die am Steuer ihres Wagens sitzend telefonieren, sollten Rheinland-Pfalz künftig lieber meiden. Denn vom 1. Juni an wird – zunächst in Trier, dann in Mainz – mit Hilfe einer Monocam genannten Spezialkamera die Jagd auf jene intensiviert, die sich beim Fahren ein Mobiltelefon ans Ohr halten. Bei dem von der niederländischen Polizei entwickelten Überwachungssystem, das in Deutschland im Zuge eines Pilotprojekts erprobt werden soll, löst die etwa auf einer Autobahnbrücke positionierte Kamera selbständig aus, sobald ein Telefon und die dazugehörige typische Handhaltung erkannt werden.
Um ganz sicher zu gehen, müsse jede Aufnahme danach allerdings noch von eigens geschulten Polizisten kontrolliert werden, erklärte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag beim Probebetrieb an der A 60 bei Mainz: Innerhalb einer Stunde wurden dort etwa 20 Verstöße festgestellt. Die Handynutzung am Steuer werde mit einem Bußgeld von 100 Euro plus einem Punkt in Flensburg geahndet, sagte Lewentz. Es gehe darum, Verkehrsunfälle zu verhindern, die durch Ablenkung ausgelöst werden. Daran wolle man weiter arbeiten, auch wenn die Zahl der Toten im Straßenverkehr landesweit gesehen derzeit historisch niedrig sei.
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