Zusage zu Verträgen bekräftigt : PSA will Opel-Betriebsrat zusammenarbeiten
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„PSA Group passt bereits heute wie angegossen zu der deutschen Mitbestimmung““: Carlos Tavares, Chef der Peugeot-Mutter Bild: dpa
Betriebsräte von Opel und Vauxhall haben sich mit Vorständen der Peugeot-Mutter getroffen. Die Rede ist von einem „europäischen Automobil-Champion mit deutsch-französischen Wurzeln“. Und Opel-Chef Neumann twittert wieder.
Opel-Mutter General Motors und die französische PSA-Groupe mit den Marken Peugeot, Citroen und DS reden weiter über einen Erwerb des Rüsselsheimer Autobauers durch die Franzosen. Aus diesem Anlass haben sich Vertreter IG Metall und der Betriebsräte von Opel und Vauxhall mit dem Konzernchef der Peugeot-Mutter, Carlos Tavares, und deren Personalvorstand Xavier Chereau getroffen. Am Ende des Treffens stand nach Angaben der Arbeitnehmervertreter der gegenseitige Wunsch, weiter miteinander zu sprechen.

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.
PSA sagte zu, bestehende Vereinbarungen bei Opel zu respektieren. So sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2018 laut Tarifvertrag tabu. Welche Werke welche Autos bauen, regelt ein anderer Tarifvertrag, der Ende 2020 ausläuft.
„Das gemeinsame Ziel ist es, das Wiedererstarken des Unternehmens und seiner traditionsreichen Marken vorzubereiten“, heißt es in einer Mitteilung der PSA-Groupe und des europäischen Betriebsrats von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall.
Die Rede ist von einem vertrauensvollen und offenen Gespräch, an dem auf Arbeitnehmerseite der Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug und IG-Metall-Vorsitzender Jörg Hofmann teilnahmen. „Der PSA Konzern bekräftigte seine Zusage, existierende Vereinbarungen einzuhalten und den konstruktiven Dialog mit den Betriebsparteien fortzuführen“, heißt es weiter. Die Franzosen planen demnach, mit der IG Metall und den Betriebsräten von Opel und Vauxhall eng zusammenzuarbeiten. Ziel sei es, einen „europäischen Automobil-Champion mit deutsch-französischen Wurzeln zu schaffen, und somit die Zukunft und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern“.
Schäfer-Klug wird mit den Worten zitiert, Tavares habe glaubhaft vermittelt, an der nachhaltigen Entwicklung von Opel/Vauxhall „als eigenständiges Unternehmen“ interessiert zu sein. Er sehe den Grundstein für weitere Gespräche mit dem PSA-Konzern als gelegt an. „Als ein Vorreiter des konstruktiven Dialogs in Frankreich, passt die PSA Group bereits heute wie angegossen zu der deutschen Mitbestimmung“, meint Tavares.
Am Nachmittag meldete sich Opel-Vorstandschef Karl-Thomas Neumann über den Kurznachrichtenkanal Twitter dazu zu Wort. „Gut, dass PSA jetzt die Zusage bekräftigt hat, existierende Vereinbarungen einzuhalten“, meint er. Dies werde allen Mitarbeitern und Standorten von Opel und Vauxhall Mut machen. Im weiteren Verlauf informierte Tavares auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über seine Zusage an die Betriebsräte und die IG Metall.
Ministerpräsident Volker Bouffier heißt die Kooperationszusagen, die zwischen dem französischen Automobilkonzern PSA und den Opel-Betriebsräten bei den Verkaufsverhandlungen zwischen den beiden Unternehmen gefasst wurden, gut. „Mit dem Zusammenschluss von Opel und dem Mutterunternehmen von Peugeot-Citroën besteht die Chance, einen gemeinsamen europäischen Autokonzern zu errichten, der auch zukunftsfähig sein wird“, meint Bouffier (CDU),