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Tink übernimmt Fintecsystems : Einer der größten Fintech-Deals in Deutschland

Hier sitzt Tink: Stockholm Bild: dpa

Die Firma dürfte nicht vielen etwas sagen, ihre Dienstleistung schon. Fintecsystems vermittelt zwischen Verbraucher und Kreditgeber. Nun übernimmt Tink aus Schweden das deutsche Finanztechnologie-Unternehmen.

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          Eine der größten Firmenverkäufe seiner Art hierzulande ist unter Dach und Fach: Das schwedische Unternehmen Tink übernimmt Fintecsystems. Wie Tink mitteilt, haben die Kartellbehörden der Übernahme zugestimmt. Der deutsche Finanztechnologie-Anbieter Fintecsystems versteht sich als Plattform, die zwischen Verbraucher und Kreditgeber vermitteln will. Konkret stellt Fintecsystems nach eigenen Angaben mit dem Einverständnis des jeweiligen Nutzers dessen für die Bank wichtige Kontodaten zur Verfügung. Firmensitz ist München, doch der Großteil der insgesamt 78 Beschäftigten arbeitet nahe Gießen.

          Thorsten Winter
          Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für Mittelhessen und die Wetterau.

          Tink und Fintecsystems sind beide Open-Banking-Anbieter. Open-Banking ist etwa die Bereitstellung von Kundendaten für Kreditgeber. Fintecsystems zählt etwa 150 Kunden, darunter die Online-Bank N26, DKB, Santander, Solarisbank and Check24. „Wir verbinden Websites mit dem Konto des Kunden“, erläuterte Dirk  Rudolf, einer der Gründer, schon im Herbst der F.A.Z. das Konzept. Seit 2019 hat das Fintech eine Lizenz der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin inne. Es darf seitdem offiziell „Kontoinformations- und zahlungsauslösende Dienste“ anbieten. Zuvor sei der Service nicht reguliert gewesen.

          Nach Angaben von Tink arbeitet Fintecsystems auch in Zukunft als unabhängige Firma innerhalb der schwedischen Gruppe und fällt unter die deutsche Regulierung. Die Schweden rühmen die Expertise der Deutschen als „konkurrenzlos“. Ihre Gruppe wachse durch die Übernahme auf 600 Beschäftigte.

          Über den Kaufpreis schweigt sich Tink aus. Doch schon bald nach Bekanntgabe der anstehenden Übernahme berichtete der Branchendienst finanz-szene.de im vergangenen Jahr, der Kaufpreis betrage etwa 120 Millionen Euro. Das sei mit Blick auf nach 2010 gegründeten deutschen Fintechs das zweitgrößte Geschäft dieser Art seit dem Verkauf von Finanzcheck.

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