Rennstrecke im Dornröschenschlaf
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Saubermänner: Carsten Ritter und Jürgen Pawolka (rechts) wollen die Rennstrecke wieder freilegen. Bild: Maximilian von Lachner
1920 eröffnete in Rüsselsheim die erste Automobilrennstrecke auf dem europäischen Festland. Längst liegt sie vergessen und überwuchert im Wald. Doch das soll sich ändern.
Männer in hellen dreiteiligen Anzügen mit Fliege und Hut, Damen in Röcken aus plissiertem Stoff und mit elegant-engen Hüten aus Filz steigen in Frankfurt, Mainz und Wiesbaden in Sonderzüge der Deutschen Reichsbahn. Wer mit dem Rad kommt, trägt Knickerbocker und Schirmmütze. Motorradfahrer tragen keine Helme, auf den Chausseen knattern tonnenschwere Automobile, und alle möchten das Gleiche: Nervenkitzel in Rüsselsheim.
„Alle wollten zur Opelbahn, zu Deutschlands erstem Motodrom“, sagt Jürgen Pawolka, der mit seiner Familie seit zehn Jahren in Rüsselsheim lebt. Obwohl zu dem 51 Jahre alten großen Mann mit olivgrüner Kappe ein Rennwagen passen würde, war der technische Zeichner nie ein Auto- oder Motorradfan, wie er sagt. Doch mittlerweile bekommt er von Opel-Freunden Post aus ganz Europa.
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