https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/online-shop-prellt-offenbar-kunden-um-millionenbetrag-15641757.html

Betrug an Schnäppchenjägern : Online-Shop soll Kunden um Millionen geprellt haben

  • Aktualisiert am

Millionenbetrug über das Internet: Zwei Online-Kriminelle wurden nun festgenommen. Bild: dpa

Alptraum für Schnäppchenjäger im Internet: Die Ware im Voraus bezahlt, aber nie erhalten. Zwei Männer sollen mit dieser Masche Millionen gemacht haben - nicht zuletzt, weil sie anfangs noch brav geliefert haben.

          1 Min.

          Bis zu zehn Millionen Euro sollen zwei Betreiber eines Online-Shops von Kunden kassiert haben, ohne Waren auszuliefern. Die 54 und 48 Jahre alten Männer sitzen in Untersuchungshaft, wie eine Polizeisprecherin in Frankfurt am Freitag sagte.

          Den Ermittlungen zufolge haben die Männer von August bis November 2017 auf einer Internetseite unter anderem Smartphones, Staubsauger und Spülmaschinen günstig zum Verkauf angeboten. Anfangs habe das Unternehmen mit Sitz im hessischen Langen die Waren noch ausgeliefert - dann jedoch nicht mehr. Die Kunden seien in der Hoffnung auf ein Schnäppchen auf den Kosten sitzen geblieben.

          Der Frankfurter Polizei liegen nach eigenen Angaben 6000 Strafanzeigen in diesem Fall vor. Die Ermittler nahmen den 48 Jahre alten mutmaßlichen Täter am Dienstag in seiner Wohnung im nordrhein-westfälischen Oberhausen fest und beschlagnahmten dort Beweismaterial.

          Warnung vor Fake-Shops

          Der 54 Jahre alte Mann wurde am gleichen Tag auf dem Frankfurter Flughafen bei seiner Einreise aus Südostasien festgenommen. Die Polizei fahndet nach weiteren Beschuldigten. Zu den laufenden Ermittlungen machte die Sprecherin keine weiteren Angaben.

          Sogenannte Fake-Shops im Internet, die den Verkauf von Waren lediglich vorgeben, gebe es immer öfter. Dieser Fall sei jedoch speziell, sagte die Polizeisprecherin. Denn die Betreiber hätten die bestellten Waren anfangs geliefert. „Dadurch erhielten sie Lizenzen und gute Bewertungen. Kurz: Vertrauenswürdigkeit.“ Die Staatsanwaltschaft Frankfurt kündigte an, Kontakt zu möglichen Geschädigten aufzunehmen. Eine Insolvenzverwaltung werde sich darum kümmern, die sichergestellten Vermögenswerte zu verteilen.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Nach dem Anschlag: Einsatzkräfte stehen vor dem zerstörten Haus der Familie Genç in Solingen.

          Brandanschlag in Solingen : Das Vermächtnis der Mevlüde Genç

          Der Brandanschlag mit fünf Toten schockierte 1993 Solingen und ganz Deutschland. Die fremdenfeindliche Tat führte politisch zu einem Umdenken und prägt das Land bis heute.
          Das, was sie zu sagen hat, passt nicht jedem in den Kram: Anne Rabe, aufgenommen bei der Begegnung mit unserer Autorin am 11. Mai auf dem Gelände des Sportforums Hohenschönhausen in Berlin.

          Schriftstellerin Anne Rabe : Wie Gewalt den Alltag der DDR prägte

          Gewaltanwendung und Gewalterfahrung sind für sie das Kontinuum ost­deutscher Mentalität: Wir treffen die Schriftstellerin Anne Rabe an dem Ort, den ihr Roman „Die Möglichkeit von Glück“ beschreibt: an der Peripherie.
          Der „Wall Street Journal“-Journalist Evan Gershkovich vor Gericht in Moskau am 18. April

          Evan Gershkovich : Moskau droht „Wall Street Journal“

          Eine „informierte Quelle“ droht der amerikanischen Zeitung mit Folgen für ihren inhaftierten Mitarbeiter, sollte sie weiter „Desinformation“ bringen. Eine neue Eskalation.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.