
Kirchentag ohne Heiligen Geist
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Die meisten Veranstaltungen virtuell: bei dritten Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt Bild: dpa
Kirchentage zeigen die Kirche von ihrer besten Seite, normalerweise. In diesem Jahr war vieles anders. Die Verantwortlichen haben einen Fehler gemacht.
Die schönsten Momente des Ökumenischen Kirchentags in Frankfurt waren tief in der digitalen Welt verborgen. Es waren die kleinen virtuellen „Stehtische“: Treffen mit bunt zusammengewürfelten Menschen aus ganz Deutschland, die sich im Rahmen eines Videochats mit maximal zehn Teilnehmern des Kirchentags neu kennenlernen und über Gott und die Welt austauschen konnten. Hier haben Menschen Kirchentag gelebt, wie er sein soll, sich selbst als Kirche erlebt, unaufgeregt, nachdenklich, liebevoll. Das ist Kirchentag im besten Sinne. Aber wer hat diese virtuellen Räume im Kirchentagsprogramm gefunden? Und wie enttäuschend war der Rest?
Wer zum Kirchentag fährt, kann sich in normalen Jahren auf das Versprechen verlassen, Kirche von der besten Seite zu erleben. Man wusste, dass man dieses Versprechen mit dem „digitalen und dezentralen“ Kirchentag nicht würde einlösen können – und hat sich dennoch gegen eine Absage entschieden. Das war ein Fehler. Denn außer, dass er stattgefunden hat, konnte dieser Kirchentag die mit einer solchen Veranstaltung verbundenen, zum Glück noch immer sehr hohen Erwartungen nicht erfüllen.
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