Heute in Rhein-Main : Taxameter startet bei 4 Euro
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Fährt seit Jahren in Frankfurt Taxi: Bassam Zabiullah pflegt sogar Gräber von verstorbenen Stammgästen. Bild: Wonge Bergmann
Am 8. Dezember wird bundesweit der Katastrophenfall geprobt. Die Taxibranche steckt in einer Krise. Und außerdem muss die Gift-Attentäterin der TU-Darmstadt in die Psychiatrie. Die F.A.Z.-Hauptwache blickt auf die Themen des Tages.
Guten Abend,
sind wir mal ehrlich: An Tagen, an denen sich die Sonne nicht blicken lässt, kann ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt die Stimmung heben. Auch ohne Glühwein (so wird es zumindest behauptet). Sie suchen nach Ideen? Dann schauen Sie mal hier: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/die-schoensten-weihnachtsmaerkte-in-frankfurt-und-hessen-18503040.html
Was sonst noch passiert ist, lesen Sie in der Hauptwache.
Alarm aufs Handy: Wenn sich Ihre Kinder ein neues, hypermodernes Handy zu Weihnachten wünschen, sollten Sie jetzt schnell den Laptop zuklappen. Der Nachwuchs sollte die nächsten Zeilen besser nicht lesen. Denn dann würden Ihre Kinder erfahren, dass derjenige, der im Besitz eines neueren Handys ist, eine höhere Chance hat, den Probealarm, ausgelöst vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz, zu erhalten. Am Donnerstag soll unter anderem eine automatische Warn-Nachricht an alle Mobiltelefone verschickt werden. Ankommen wird diese aber nicht bei jedem. Ältere Handymodelle werden aller Voraussicht nach stumm bleiben. Ein Smartphone, auf dem noch nicht einmal ein Alarm eingeht? Das, so wird jeder argumentieren, der sich ein neues Gerät wünscht, scheint ziemlich nutzlos. Also, lieber Weihnachtsmann, die Bestellung sollte klar sein, oder? Aber keine Sorge, liebe Eltern – in den meisten Fällen sollte es ausreichen, einfach ein Update aufzuspielen. Und mitbekommen sollte den Probealarm am Donnerstag um 11 Uhr nun wirklich jeder – egal ob nun über das Smartphone oder über die Nachrichten, elektronische Anzeigetafeln oder das Heulen der Sirenen, beispielsweise in Höchst und Fechenheim. 2020 hat es schon einmal einen solchen Probealarm gegeben. Damals blieb es lange Zeit verdächtig still, bis sich die Notfallkette gemächlich in Gang setzte. Diesmal soll es besser laufen. Wir sind gespannt.
Ohne Heizung warten: Bassam Zabiullah hat viel erlebt in seinem Berufsleben. Streits und Versöhnungen, schweigsame Kunden und redselige. Zabiullah ist Taxifahrer in Frankfurt. Und eigentlich liebt er seinen Job. Aber die vergangenen Jahre waren schwer. Durch die Reisebeschränkungen sind Geschäftskunden und Touristen ausgeblieben, durch ein ausgeweitetes E-Scooter-Angebot fallen viele Kurzfahrten weg, außerdem sind die Spritpreise gestiegen. Oft wartet der Familienvater stundenlang auf Fahrgäste. Die Heizung lässt er während der Wartezeit im Taxi schon lange nicht mehr laufen. Jetzt hat die Stadt Frankfurt höhere Taxitarife genehmigt, um die Fahrer zu entlasten. Eine Fahrt kostet im Grundtarif nun vier statt 3,50 Euro, ein Kilometer Strecke wird mit 2,40 Euro statt mit 1,70 Euro abgerechnet. Damit sollen unter anderem die deutlich gestiegenen Spritpreise ausgeglichen werden, wie unsere Autorin Carlota Brandis schreibt.
Gift-Attentäterin muss in Psychiatrie: Weil sie sieben Menschen des Fachbereichs Materialwissenschaften der TU Darmstadt vergiftet hat, ist eine Dreiunddreißigjährige zu einer vorerst unbefristeten Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie verurteilt worden. Ärzte hatten bei der jungen Frau eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Sie gilt als schuldunfähig. Der Fall hatte im August 2021 für Aufsehen gesorgt. Die Frau, so kam bei der Verhandlung vor dem Darmstädter Landgericht heraus, soll sich von Fachbereichsmitgliedern verfolgt gefühlt haben. Sie litt unter einer Psychose. In der vergangenen Woche hatte sie schon ein Teilgeständnis abgelegt, jedoch bestritten, dass es ihre Absicht gewesen sei, jemanden zu töten oder dauerhaft zu schädigen. Unser Autor Jan Schiefenhövel hat den Prozess begleitet.
Und außerdem hat das Frankfurter Landgericht die Betreiber der weltweit größten Kinderporno-Plattform Boystown zu langen Haftstrafen verurteilt +++ haben Aktivisten der Gruppe „End Fossil: Occupy Frankfurt“ einen Hörsaal der Frankfurter Goethe-Universität besetzt +++ liegt der Revisionsbericht zum Greensill-Debakel vor. Die Frage, ob daraus Lehren zu ziehen sind, beantwortet unser Autor Oliver Bock.
Bleiben Sie gesund,
Marie Kehler
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Das Wetter für Mittwoch
Ab und zu Sonne, sonst dichte Wolken und zeitweise Regenschauer. Auf den Höhen auch Schneeregen. Häufig 5 oder 6 Grad, kaum wärmer.
Geburtstag haben am
Mittwoch, 7. Dezember
Gerhard Brey, emeritierter Professor für Petrologie und Geochemie an der Goethe-Universität Frankfurt, als Namensgeber des Minerals Breyit geehrt (75); Edita Koch, Herausgeberin der Zeitschrift "Exil", Frankfurt (68); Helmut Gold, Direktor des Museums für Kommunikation, Kurator der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, Frankfurt (64); Hubertus Kolster, Honorarkonsul der Republik Finnland, Frankfurt (60); Thomas Jühe (SPD), von 2000 bis Oktober 2022 Bürgermeister der Stadt Raunheim, früherer Vorsitzender der Frankfurter Fluglärmkommission (59); Maja Wolff, als Anton Le Goff bekannte Schauspielerin und Kabarettistin, Vorsitzende des Kulturvereins Art-Q, Organisatorin des Grüne-Soße-Festivals, Frankfurt (58); Tabea Rößner (Die Grünen), Mitglied des Deutschen Bundestags, Mainz (56); Kai Pfaffenbach, Hanauer Fotojournalist, Träger des World Press Foto Award und des Pulitzer-Preises (52); Florian Pfeffel, Präsident der Bad Homburger Accadis-Hochschule (51);