Heute in Rhein-Main : Die Justiz schafft es nicht mehr
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Viel zu tun: Aktenordner liegen auf einem Tisch. Bild: dpa
Die Zahl der Richter reicht nicht aus, die hessischen Gerichte sind überlastet. Der Deutschen Bank geht es wieder gut. Die Preise für Wohneigentum hat sich weiter erhöht. Die F.A.Z.-Hauptwache schaut auf die Themen des Tages.
Guten Abend,
vor einigen Wochen fand sich in der F.A.Z. eine ausgesprochen beunruhigende Meldung: Das Landgericht Darmstadt ließ wissen, es kapituliere. Juristen drücken das natürlich förmlicher aus. Wörtlich hieß es, man sei durch Personalmangel derart überlastet, dass das Gericht nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten könne. Jetzt hat der Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt, Roman Poseck, nachgelegt. Zahlreiche Verfahren wegen Corona, auch wegen des Diesel-Skandals der Autoindustrie, neue Anforderungen für den Bereitschaftsdienst – es gebe eine Menge Gründe, warum die heutige Zahl der Richter nicht mehr ausreiche, die Justiz mithin überlastet sei. Was soll man sagen? Die Rechtsprechung muss in einem Rechtsstaat schon funktionieren. Das ist kein Luxus, sondern die Basis von allem.
An fehlenden Steuerzahlungen dürfte es jedenfalls nicht liegen. Wer der Deutschen Bank die Milliardengewinne nicht gönnt, die sie am Donnerstag für 2021 bekanntgab, kann sich ja vielleicht wenigstens daran ergötzen, dass das Ergebnis vor Steuern 3,4 Milliarden Euro beträgt, das nach Steuern aber nur noch 2,5 Milliarden. Davon abgesehen sollte man sich als Frankfurter aber schon freuen, wenn es der wichtigsten Bank am Ort wieder gut geht – es ist der höchste Gewinn seit einem Jahrzehnt. Vom Finanzplatz in seiner Gesamtheit hängen 70.000 Arbeitsplätze ab.
Nicht alle in den Banken beziehen Traumgehälter, viele andere in Frankfurt auch nicht. Sie alle werden es daher als gute Nachricht empfinden, dass nach einer Übersicht der Industrie- und Handelskammern der Anstieg der Mieten in der Mainmetropole zu einem Stillstand gekommen ist. Die Preise für Wohneigentum hingegen haben sich auch in der Pandemie weiter erhöht. Ein Einfamilienhaus im Stadtteil Dornbusch kann schon einmal 1,6 Millionen Euro kosten. Puh! Heute lassen sich übrigens noch Lottoscheine für die Samstagsziehung abgeben.
Sonntags bis donnerstags um 21.00 Uhr
ANMELDENUnd außerdem wird auf der Kulturseite der Rhein-Main-Zeitung am Freitag die Regisseurin Antonia Kilian vorgestellt +++ hat die Razzia in einer Rüdesheimer Shisha-Bar die Ermittler unerwartet auf die Spur einer Bande von Impfpassdieben und -fälschern geführt +++ findet sich in der Rhein-Main-Zeitung am Freitag eine große Reportage über die Mainzer Landstraße in Frankfurt.
Einen angenehmen Abend wünscht Ihnen
Ihr Manfred Köhler
Der Tipp zum Wochenende
Schön groß, schön schick, schön lässig – das ist das noch recht neue Restaurant „Soho“ im Erdgeschoss des Winx-Towers auf dem sogenannten Maintor-Areal. Man kann dort einen Cocktail bestellen und dazu eine Kleinigkeit essen, man kann sich aber auch auf einen Drink beschränken oder ein ganzes Menü verzehren. Aus der Küche kommen Gerichte, die mit ihrer Mischung aus Finesse und feiner Rustikalität überzeugen. Das ist zeitgemäße, urbane Gastlichkeit, wie man sie derzeit in vielen Metropolen findet – und auch für Frankfurt ist das „Soho“ eine echte Bereicherung.
„Soho“, Neue Mainzer Straße 6-10, Frankfurt. Telefon 0 69/21 99 08 22, www.sohofrankfurt.de
Das Wetter für Freitag
Dichte Wolken, örtlich Sprühregen, der im Tagesverlauf nachlässt, 8 Grad. Die Nacht ist weiterhin bewölkt, aber trocken bei 3 Grad.
Geburtstag haben
am Freitag
Thomas Mann (CDU), Vorsitzender der Europa-Union Hessen, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments, Schwalbach (76); Wolfram Knauer, Leiter des Jazzinstituts Darmstadt (64); Otto Völker, Vorstand der Binding-Brauerei, Frankfurt (62); Bruno Hübner, von 2011 bis Juni 2021 Sportdirektor bei Eintracht Frankfurt (61); Wolf Schubert-K., Singer-Songwriter, Dreieich-Sprendlingen (60); Hermann Bäumer, Generalmusikdirektor am Staatstheater Mainz (57); Madlen Overdick (Die Grünen), Erste Kreisbeigeordnete im Main-Taunus-Kreis, von 2019 bis September 2021 Aufsichtsratsvorsitzende der Unternehmensgruppe der Rhein-Main-Deponie, Flörsheim-Wicker (52); Sacha Stawski, Frankfurter Immobilienverwalter, Betreiber der Internetplattformen „Honestly Concerned“ und „I like Israel“ (52);
am Samstag
Gebhard Ohnesorge, Geschäftsführer der Stiftung Freiheit der Presse, ehemaliger Geschäftsführer des Verbands Hessischer Zeitungsverleger und von Radio/Tele FFH, Bad Vilbel (85); Bernd Abeln (CDU), von 2016 bis April 2021 Vorsitzender des Kreistags Offenbach, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Dreieich (80); Klaus Puth, in Mühlheim lebender Karikaturist und Buchillustrator (70); Helmut Poßmann, Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft, Wiesbaden (63); Antje Runge (SPD), Bürgermeisterin der Stadt Oberursel (52);
am Sonntag
Dagmar Wucherpfennig (SPD), Vorsitzende des Kreistags Darmstadt-Dieburg (69); Conrad Skerutsch, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft für das Frankfurter Arbeitsmarktprogramm (63).