„Nachhaltigkeit muss manchmal weh tun“
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Nachhaltig oder nicht: So manche Bank investiert weiter in RWE. Bild: dpa
Viele Menschen erwarten von ihrem Geld vor allem Rendite. Doch nachhaltige Kapitalanlagen werden wichtiger, auch wegen einer neuen Regelung.
Geld und Nachhaltigkeit? Christian Klein findet, die beiden Worte passen in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht wirklich zusammen. „Das klingt wie Trump und Greta oder wie Porsche und Tempolimit.“ Der Finanzprofessor von der Universität Kassel befasst sich seit sieben Jahren ausschließlich mit nachhaltigen Geldanlagen – und damit mit der Frage, warum sich ethisch einwandfreie Investments in Deutschland noch nicht durchgesetzt haben, obwohl bei solchen Anlagen zum Beispiel ausgeschlossen werden kann, dass das Geld in Rüstungsprojekte oder in Kohlekraftwerke fließt.
Klein steht auf der Bühne der Fair Finance Week, bei der darüber diskutiert wird, welche Rolle Geldanlagen zum Beispiel zur Erreichung der Klimaziele spielen können. Seit sechs Jahren findet – früher gleichzeitig zur Euro Finance Week, inzwischen eine Woche vor dem am Montag beginnenden Branchentreffen – die Fair Finance Week statt. Seitdem hat sich einiges getan, wie Georg Schürmann sagt. Das Volumen nachhaltiger Geldanlagen, erklärt der Geschäftsleiter der niederländischen Nachhaltigkeitsbank Triodos, die ihren Deutschland-Sitz in Frankfurt hat, lag 2018 bundesweit mit 219,1 Milliarden Euro rund 48 Milliarden Euro über dem Vorjahreswert, das entspricht einem Zuwachs von 28,2 Prozent. Auch wenn das im Vergleich zum gesamten Kapitalanlage-Markt noch ein Wert deutlich unter zehn Prozent ist, so zeigt die Statistik doch: „Nachhaltige Anlagen gewinnen an Bedeutung“, so Schürmann. Getrieben sei diese Entwicklung vor allem von institutionellen Investoren, auf die 93 Prozent dieser Kapitalanlagen zurückgehen.
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