Neuer Anlauf für die Citybahn
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Entzweit die Wiesbadener: Die Bürger haben den Bau der Citybahn zwar abgelehnt, doch die Debatte ist damit nicht beendet. Bild: F.A.Z.
In der Busmisere werden wieder Rufe nach der Straßenbahn laut. Doch Wiesbaden bleibt an das Votum des Bürgerentscheids gebunden.
Mehr als 62 Prozent der wahlberechtigten Wiesbadener haben auf den Tag genau vor zwei Jahren gegen die Rückkehr der 1955 abgeschafften Straßenbahn ins Verkehrsnetz der Landeshauptstadt gestimmt. Ein von vielen Beobachtern unerwartet klares Votum bei einer ordentlichen Wahlbeteiligung von gut 46 Prozent. Gleichwohl ist das Thema Straßenbahn nie ganz aus der politischen Diskussion verschwunden, auch wenn sich die meisten Kommunalpolitiker respektvoll an das Bürgervotum halten. Doch wegen der Misere des städtischen Busverkehrs sehen sich die damaligen Befürworter der Tram einmal mehr in ihrer Ansicht bestätigt, dass Wiesbaden nicht allein auf Omnibusse setzen kann, während die Nachbarstadt Mainz ihr Straßenbahnnetz sukzessive weiter ausbaut. Wie unversöhnlich Befürworter und Gegner aber sich weiter gegenüberstehen, zeigen die hitzigen Debatten in den sozialen Netzwerken, sobald auch nur das Wort „Citybahn“ fällt.
Die Citybahn sollte über eine Distanz von rund 35 Kilometern Wiesbaden über den Rhein hinweg mit dem Nachbarn Mainz – und mit dessen Straßenbahnnetz – sowie über die in den Achtzigerjahren stillgelegte Aartalbahntrasse mit Taunusstein und Bad Schwalbach verbinden und täglich bis zu 100.000 Fahrgäste zu ihren Zielen bringen. Bund und Land hatten signalisiert, großzügig 90 Prozent der seinerzeit mit 426 Millionen Euro taxierten Investitionskosten zu übernehmen.
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