
Neue Ideen fürs Digitale : Kameras an, Kreativität an
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Nicht nur hören, sondern auch sehen: Zumindest virtuell sollten sich die Kollegen im Homeoffice gelegentlich von Angesicht zu Angesicht begegnen. Bild: dpa
Homeoffice allein ist keine Digitalstrategie. Die Freude darüber, dass man es im vergangenen Jahr gut geschafft hat, zuhause weiterzuarbeiten, reicht 2021 nicht mehr aus.
Hessen hat noch Ferien. Und doch ist der erste Arbeitstag für die meisten Hessen soeben überstanden. Man ist zurück am Arbeitsplatz, sei es in der Fabrik, am Steuer, am Schreibtisch, im Rahmen welcher Tätigkeit auch immer. Vor einem Jahr war klar, wo man an diesem Tag hinmusste, auch für diejenigen, die am Schreibtisch sitzen. Das ist wegen Corona nicht mehr so, man war Weihnachten daheim, davor auch, jetzt immer noch. Der Jahreswechsel hat Hoffnungen rund um die neuen Impfstoffe gebracht. Doch jetzt, unmittelbar vor der politischen Entscheidung darüber, wie lange der aktuelle Lockdown andauern soll, kommt im Dialog mit den Kollegen die Gewissheit: Man wird viel Schwung und Durchhaltevermögen zugleich brauchen, bis es wirklich Licht am Ende des Tunnels gibt.
Es wird nach dem Ende der Ferien wieder Schwierigkeiten mit der Betreuung von Kindern geben, da man sich nicht vorstellen kann, dass es in Kindertagesstätten und Schulen normal weitergeht. Das aber ist im Homeoffice eine beträchtliche Belastung – und dabei müsste man gerade jetzt einen klaren Kopf bewahren: Das erste Quartal wird wirtschaftlich eine größere Herausforderung als das zurückliegende. Da gilt es, kreativ zu bleiben. Wer das geschafft hat, spürt schon jetzt die Vorteile. Das Restaurant, das jetzt eine eigene App samt Lieferservice aufgebaut hat, kann sich neue Kundenschichten erobern. Der Einzelhändler, der in der Lage ist, im hybriden Online/Stationär-Geschäft einen funktionierenden Abhol-Service anzubieten, steht besser da als sein Nachbar, der so weit nicht ist.
Homeoffice allein aber ist keine Digitalstrategie. Die Freude darüber, dass man es im vergangenen Jahr gut geschafft hat, in diesem weiterzuarbeiten, reicht 2021 nicht mehr aus. Jetzt muss es darum gehen, wie man das Geschäftsmodell digitalisiert, mit Ideen, die sich von dem entfernen, wie man es noch zum vergangenen Jahreswechsel praktiziert hat. Dazu ist es unerlässlich, viel miteinander zu reden.
Deshalb ein Tipp: In internen Videokonferenzen bleibt bei zu vielen Mitarbeitern zu häufig noch immer die Videokamera aus. Auch das ist im neuen Jahr keine gute Idee mehr. Man muss sich sehen! Wenigstens virtuell. Sonst wird das nichts mit den neuen Ideen, und die Stimmung trägt sonst auch nicht bis Ostern. Denn so lange wird es noch recht düster bleiben, außer, man zündet das Licht der Kreativität.