Nach Messerstecherei in Hanau : Streit zwischen zwei Gruppen vermutet
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Tatort in Hanau: Bei einer Messerstecherei sind mehrere Männer verletzt worden. Zwei Verdächtige wurden festgenommen. Bild: Schildwächter, Sandra
In Hanau ist es zu einer Messerattacke mit mehreren Verletzten gekommen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest. Doch zu den Hintergründen der Tat bleiben noch viele Fragen offen.
Nach der Messerattacke in Hanau, bei der am Dienstagabend vier Männer verletzt wurden, hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Hanau und das Polizeipräsidium Südosthessen am Dienstagmorgen mitteilten, führten die Aussagen von Zeugen zu dem Zugriff.
Die beiden Syrer sind 23 und 29 Jahre alt und leben in Hanau. Sie werden verdächtigt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein und wurden in Gewahrsam genommen. Der Hintergrund des Geschehens war am Morgen weiter unklar.
Das „dynamische und sich verlagernde Tatgeschehen“, sagte Oberstaatsanwalt Dominik Mies, soll sich den Angaben zufolge zwischen dem Freiheitsplatz und dem Klinikum Hanau zugetragen haben. Die Beteiligten hätten neben Messern auch Schlagwerkzeuge wie etwa Stangen verwendet, erklärte Mies.
Ein Verletzter kurzzeitig in Lebensgefahr
Vier Personen waren laut Staatsanwaltschaft Hanau am späten Montagabend selbständig und unabhängig voneinander mit Stichverletzungen und anderen Verletzungen in die Notaufnahme des Klinikums Hanau gekommen. Zwei von ihnen sind 23 Jahre alt, einer 17 und ein weiterer 26 Jahre alt. Ein Verletzter schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr, er ist jetzt stabil. Auch bei den drei anderen besteht keine Lebensgefahr. Sie berichteten, von mehreren Unbekannten angegriffen worden zu sein. Die Rede war von fünf bis sieben Männern, die überwiegend Vollbärte getragen haben sollen.
Bei den Verletzten handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um zwei Syrer, einen Iraker und einen Albaner. Sei alle seien am Mittwoch noch zur Behandlung im Klinikum gewesen, sagte Mies. Die Staatsanwaltschaft versucht laut Mies herauszufinden, ob sich Täter und Opfer kannten oder ob es sich um zufällige Begegnungen handelte. Die Ermittler gehen nach seinen Worten derzeit davon aus, dass es sich um eine Auseinandersetzung zweier Gruppen handelte.
Es gebe keine Hinweise darauf, dass es sich um Angriffe auf wahllos ausgesuchte Opfer handelte. Daher sei weder ein terroristischer noch ein politischer oder rassistischer Hintergrund für die unterstellten Angriffe zu vermuten.
Es könnte nach Angaben der Ermittler sein, dass es über die beiden festgenommenen Syrer hinaus keine weiteren mutmaßlichen Täter gibt. Jedenfalls wird vorerst nicht mehr nach etwaigen Mittätern gefahndet, hieß es am Mittwochnachmittag. Möglicherweise könnten die Beteiligten an einem Imbissstand auf dem Freiheitsplatz in Streit geraten sein. Dafür gibt es nach den Worten von Mies bisher allerdings keine Bestätigung. Die ganze Geschichte stelle sich äußerst kompliziert und verworren dar. Im Laufe des heutigen Donnerstags werde entschieden, ob die Festgenommenen einem Haftrichter vorgeführt oder auf freien Fuß gesetzt werden.
Zur Fahndung nach den Angreifern wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt, was – auch in Erinnerung an den Anschlag am 19. Februar in Hanau mit mehreren Toten – zu aufgeregten Beiträgen in den sozialen Netzwerken führte. Die Staatsanwaltschaft Hanau hat die Ermittlungen übernommen.