Ohne Kompass durch die Krise
- -Aktualisiert am
Wie ein Fluss: in einem Kanu durch die Gewässer der Pandemie Bild: dpa
Den Politikern gelingt es gegenwärtig nicht, das Staatsschiff und seine Besatzung bestmöglich durch die Pandemie zu navigieren. Sie kaschieren Wirrwarr und Ratlosigkeit.
Die Politik als ruhiger, langsamer Fluss, der das Land mit allem versorgt, was nötig ist, um bestmöglich durch die Pandemie zu kommen: damit ist es längst vorbei. Stattdessen wirkt sie gegenwärtig mal wie ein reißender Strom, der zarte Kulturpflanzen wegschwemmt, mal wie ein verirrtes Rinnsal, auf dem zu navigieren keinem Staatsschiff gelingen kann. Auch nicht dem hessischen, dessen Kapitän doch die Besonnenheit auf der Stirn geschrieben steht, aber wahrscheinlich ist das auch nur eine kaschierte Ratlosigkeit angesichts des Wirrwarrs, das er mit angerichtet hat.
Wohin die Reise geht, ist eigentlich recht klar: hinaus, ins Freie, in die Welt, wie sie einmal war und nur noch schöner werden kann, wenn der fiebrige Albtraum von ihr gewichen ist. Aber der Kompass fehlt. So führt der Weg die einen ins Fitnessstudio, wo sie gerne lange anstehen, um sich an den Geräten zu quälen, und die anderen im häuslichen Kreis herum, weil die Museen von einem Lockdown in den nächsten taumeln.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo