„Ich könnte die Straße fegen“
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Hofft auf den April: Bariton Željko Lučić probt an der Oper Frankfurt Verdis „Luisa Miller“. Bild: Wonge Bergmann
Der Bariton Željko Lučić ist das, was man einen Opernstar nennt. Er gehörte lange zum Frankfurter Ensemble. Dann wurde er freischaffend. Jetzt sieht er sich finanziell ruiniert.
Herr Lučić, Sie zählen neben Diana Damrau und Elina Garanča zu den großen Gesangsstars, die von der Oper Frankfurt aus eine internationale Karriere gestartet haben. Zehn Jahre lang, von 1998 bis 2008, waren Sie hier Ensemblemitglied und sind seither auch als Gast immer wieder hier zu erleben gewesen, als Publikumsliebling. Können Sie sich noch an Ihre erste Zeit und Ihre ersten Eindrücke in Frankfurt erinnern?
Sehr gut sogar! Es war eine sehr schöne Zeit. Ich weiß noch genau, wie ich am 20. August 1998 in Frankfurt ankam, zunächst allein und ohne Familie, die dann erst zwei Wochen später nachkam. Schon am 4. September sang ich hier meine erste Vorstellung in Verdis „La Traviata“. Der erste Eindruck von Frankfurt ist mir unvergesslich: Wenn man aus dem Hauptbahnhof heraustritt, sieht man gleich die Skyline. Das hat etwas Amerikanisches. Ich mag das und dachte gleich: Hier möchte ich leben. Der damalige Operndirektor Udo Gefe hatte mich nach einem Vorsingen gleich fest engagiert, als Bariton speziell für das italienische Repertoire. Das war schon etwas Besonderes. Ich war sehr froh, zumal die Situation in meiner Heimat Serbien durch die Kriegszeiten sehr tragisch war. Mein Leben hatte sich um 180 Grad gedreht.
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