
Corona-Ring
- -Aktualisiert am
Aufführungsort: Staatstheater Wiesbaden Bild: dpa
Die vier Musikdramen des „Ring des Nibelungen“ werden am Staatstheater Wiesbaden tatsächlich mit Klavierbegleitung gezeigt. Im Sinne Wagners wäre das sicher nicht gewesen, der doch dem Orchester eine große Rolle zuweist.
Nun ist er also tatsächlich da: „Der Corona-Ring“ mit Klavierbegleitung. Unbeirrt hat der Wiesbadener Intendant Uwe Eric Laufenberg daran festgehalten, dass seine ältere Inszenierung der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner am Staatstheater gezeigt werden könne, so oder so, notfalls ohne Orchester. Zuletzt sollten die vier Musikdramen zyklisch bei den Internationalen Maifestspielen über die Bühne gehen. Doch die zu ihrem Bestehen seit 125 Jahren überhaupt mit großem Programm geplanten Festspiele wurden abgesagt.
Da half es auch nichts, dass Laufenberg mehrfach erläuterte, es handle sich bei dem „Ring“ um „das Corona-Stück schlechthin“. Denn schließlich stünden meistens sehr wenig Leute auf der Bühne. Tatsächlich mag sich die Sache beim puren Blick ins Textbuch vor allem für Regisseure, die vom Schauspiel her kommen, so darstellen. Vergessen werden dabei nur die enormen musikalischen Anforderungen und insbesondere die Rolle des groß besetzten Orchesters, das Wagner mit enormer Farbenpracht und kunstvollster Instrumentierung für sein Ziel eines Gesamtkunstwerks und teils mit Klangmassen für eine spätromantische Überwältigungsästhetik nutzt.
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