
Von Tonga bis zu Goethe auf dem Vesuv
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Ausbruch eines unterseeischen Vulkans in der Nähe von Tonga: Das Tonga Meteorological Services veröffentlichte spektakuläre Bilder des Hunga Tonga Hunga Ha'apai. Bild: dpa
In Tonga ist der Vulkan Hunga Tonga Hunga Ha'apai ausgebrochen. Bilder vermitteln einen Eindruck von der Gewalt der Eruption. Da kommt literarisch nur Goethe mit.
Eine braune Wolke blüht hässlich auf im Blau-Weiß der Erdatmosphäre. So zeigt es das Bild, das der japanische Wettersatellit Himawari am Samstag aus knapp 36.000 Kilometer Höhe über dem Südpazifik gemacht haben. Der runde braune Fleck ist etwa so groß wie der australische Bundesstaat Tasmanien, der 5000 Kilometer weiter westlich friedlich unter Wolken liegt, und erinnert in seiner störenden Fremdartigkeit an die dunklen Einschlaglöcher des Kometen Shoemaker Levy auf dem Jupiter.
Aufnahmen wie diese zeigen, warum es Bilder sind, auf die es bei Vulkanausbrüchen ankommt. Oder Daten von Messstationen und Landkarten. Jedenfalls keine wortreichen Schilderungen. Lavaströme will der Schaulustige in der deutschen Wohnung sehen, ob zuletzt auf La Palma oder davor beim Fagradalsfjall auf Island, dessen munter spuckenden kleinen Kegel die Wochenendausflügler aus der nahe gelegenen Hauptstadt vor knapp einem Jahr gerne aus der Nähe betrachteten. Bilder vermitteln nun auch etwas von der sehr viel größeren Macht des Hunga Tonga Hunga Ha’apai, dessen Auswurf vor einigen Jahren die beiden Inselchen vereinte, aus deren Namen sich sein eigener zusammensetzt. Dass er zwischen ihnen unter der Wasseroberfläche knapp zwei Kilometer hoch ist und einen Durchmesser von 20 Kilometern hat, zeigt er nicht.
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