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Tschechows „Kirschgarten“ : Anregungen für ein besseres Leben

Tanz auf dem Bären: Szene mit Anna Staab (vorne). Bild: Seweryn Zelazny

Das Theater Willy Praml zeigt Anton Tschechows „Kirschgarten“ als Anregung für ein besseres Leben in der Frankfurter Naxoshalle. Eine gesunde Portion Gesellschaftskritik mit Witz darf dabei natürlich nicht fehlen.

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          Müde sind die Figuren zu Beginn allesamt, unendlich müde. Deswegen liegen sie über den Boden der Naxoshalle verteilt, die das Theater Willy Praml für den „Kirschgarten“ von Anton Tschechow in ihrer kompletten Tiefe bespielt. Die ganze Halle ist mit weißer Plastikfolie ausgelegt und dämpft die Lebensenergie der erschöpften Figuren noch zusätzlich: In ihren sentimentalen Vorstellungen von glanzvollen, längst vergangenen Tagen wie unter einer Folie gefangen, sind sie blind für das, was um sie herum geschieht.

          Katharina Deschka
          Redakteurin in der Rhein-Main-Zeitung.

          Dies gilt am meisten für die Gutsbesitzerin Ljubow Andrejewna, die nach fünf Jahren aus Paris nach Russland zurückkehrt: Ihr Landgut ist hoch verschuldet und soll alsbald versteigert werden. Davon möchte die Gutsherrin nichts wissen, lieber hält sie an verschwenderischen Gewohnheiten fest, wirft mit ihren – letzten – Goldstücken um sich, räkelt sich im engen roten Kleid und stolziert auf Stöckelschuhen vor der Dienerschaft umher. Sie kümmert sich um nichts und hofft zusammen mit ihrer Tochter Anja auf ein Wunder oder das Geld einer Tante.

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