Hörerlebnis im „Dark Room“
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Ganz so idyllisch wie auf dieser Montage gestaltete sich der erste russische Weltraumspaziergang 1965 allerdings nicht. Bild: Moritz Küstner
Im verdunkelten Raum sitzen die Zuhörer mit Schlafbrillen und unternehmen einen „Blindflug ins All“: Das Rheingau Musik Festival probiert etwas Neues mit dem freien „Orchester im Treppenhaus“.
Heimlich habe er die Schlafbrille dann doch einmal kurz abgesetzt, sich umgeschaut und gesehen, dass viele Zuhörer in dem verdunkelten Saal auf ihren Liegestühlen mit angespannten und aufgerichteten Oberkörpern gesessen hätten. Offenbar seien sie, wie er selbst, ganz tief hineingezogen worden in das spannende Hörspiel um den „Blindflug ins All“, erzählt Timo Buckow von seinem ersten Konzert im „Dark Room“ mit dem „Orchester im Treppenhaus“. Das war im November 2019 in Hannover, und als Programmplaner des Rheingau Musik Festivals war Buckow gleich entschlossen, das freie Projektorchester aus der niedersächsischen Landeshauptstadt zu einem der nächsten Festivals in den Rheingau einzuladen.
Dann schlug aber die Pandemie zu, das Festival 2020 wurde komplett abgesagt, und im Folgejahr waren nur Konzerte unter solchen Auflagen möglich, dass an ein Experiment dieser Art nicht zu denken war. Nun ist aber das „Orchester im Treppenhaus“ am 5. August mit seinem Hörtrip um die 1965 unter abenteuerlichen Bedingungen gestartete russische Weltraummission Woschod 2 im Fürst von Metternich-Konzertkubus auf Schloss Johannisberg zu Gast. Der im Vorjahr in mobiler Stahl- und Holzbauweise in Windeseile für Konzerte unter Corona-Bedingungen errichtete neue Konzertsaal wird dazu so weit wie möglich verdunkelt sein.
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