Archaisches Klangbild mit Intensität
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Der spanische Experte für Alte Musik sorgte in vielen Sätzen der Totenmesse für eine leichtgängige Virtuosität, Getragenes klang aber teils gehetzt.
Frankfurt ⋅ Tosender Beifall beschloss die von Jordi Savall geleitete Aufführung von Mozarts Requiem in der Alten Oper. Der als Vertreter der historischen Aufführungspraxis bekannte Spanier griff auf die Fassung von Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr zurück, die das Fragment der Totenmesse bald nach Mozarts Tod vervollständigten. Die relativ kleine Besetzung des Chores La Capella Nacional de Catalunya mit 20 Stimmen ermöglichte dazu eine leichtgängige Virtuosität.
Im Orchester Le Concert des Nations konnten die beiden Bassetthörner die von Mozart gewollte dunkle Klangfarbe besser sprechen lassen als die meist ersatzweise eingesetzten Klarinetten. Ventillose Trompeten ergänzten das archaische Klangbild, das in der vorangegangenen „Jupiter“-Sinfonie C-Dur KV 551 um Hörner erweitert war. Die Vokalsolisten, Sopranistin Rachel Redmond (in der Höhe klar, in der Mittellage vibrierend), Altistin Marianne Beate Kielland (schlank, klar und tragfähig), Tenor Mingjie Lei (rund und klangschön) und Bariton Manuel Walser (im Klang satt), harmonierten sehr gut.
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