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Wollny trifft Kühn : Zwei Flügel brennen

  • -Aktualisiert am

Michael Wollny lässt mit seinem früheren Idol Joachim Kühn in Frankfurt die Funken sprühen. Bild: Lucas Bäuml

Sie brauchen nur zwei Flügel und sich: Die Jazzpianisten Michael Wollny und Joachim Kühn sorgen in der Alten Oper für eine Sternstunde der Klaviermusik.

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          Ob man einen Flügel in Brand setzen kann, indem man – sich an das erinnernd, was man bei den Pfadfindern im Lager gelernt hat – zwei Tasten so lang, so schnell und so bohrend aneinander reibt, bis die Funken fliegen und das ganze schöne Instrument Feuer fängt? Der große Jazzpianist Wolfgang Dauner wollte sich auf solche kraftraubenden Fingerspiele gar nicht erst einlassen. Ihm war auch nicht nach geistreichen Metaphern zumute. Ein leichtfertiges Happening tut es allemal, dachte er sich wohl Anfang der Siebzigerjahre und legte auf der Bühne ganz prosaisch Feuer an einen längst ausrangierten Flügel. Seine Aktion – „Das brennende Klavier“ – gehört seither zu den spektakulären Ideen des instrumentalen Theaters jener heroischen Epoche.

          Ob die beiden Jazzpianisten Michael Wollny und Joachim Kühn solche Gedanken hegten, als sie sich jetzt an zwei wunderbare Steinways setzten, die sich schon in ihrer Platzierung auf der Bühne im gut besuchten Mozartsaal der Alten Oper wie Tristan und Isolde (zweiter Aufzug, zweite Szene) aneinander rieben und gar keine Trennung der innig produzierten Klänge zuließen, muss Spekulation bleiben.

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