Orchestrierte Antennen
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Orchesterchef: Mit beweglichen Schwingspulen-Rahmenantennen fängt Christos Voutichtis Klänge für seine Installation „Order of Sound“ ein. Bild: Frank Röth
In einem Flugzeughangar tüftelt der Architekt und Künstler Christos Voutichtis an seiner Klanginstallation „Order of Sound“. Die Antennen bezeichnet er dabei als ein Orchester.
Ein sphärisches, gleichmäßiges Schwingen erfüllt den großen, kühlen Raum für einige Augenblicke. Ein schnelles Knacken kommt hinzu, als Christos Voutichtis sein Mobiltelefon an eine der fünf beweglichen Rahmenantennen hält, die er in einem ehemaligen Flugzeughangar am Alten Flugplatz in Bonames auf Stativen aufgebaut hat. Voutichtis bewegt eine der Antennen vorsichtig. Schon mischt sich eine metallisch anmutende Facette in von zwei großen Lautsprechern live wiedergegebenen Klang.
Ein Kabelgewirr liegt auf dem Hangarboden. In der Mitte der zunächst etwas rätselhaft erscheinenden Versuchsanordnung steht ein Tisch mit Mischpult und Laptop, Verstärker und Synthesizer. Die Antennen fingen, erläutert Voutichtis, für das menschliche Ohr normalerweise nicht hörbare Klänge ein: so zum Beispiel Mobiltelefon- und Funksignale. Die von ihm gefertigten Antennenobjekte seien auf verschiedene Frequenzen eingestellt. Die Lautsprecher wiederum seien dafür entwickelt, tieffrequente Klänge hörbar zu machen. Am Mischpult könne er die Antennen synchronisieren und auf einen bestimmten Ort ausrichten.
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