Das neue Buch von Michael Wolffsohn über „jüdische Gene“
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Professor Dr. Michael Wolffsohn lehrte Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Bild: dpa
Der Historiker und Publizist Michael Wolffsohn hat ein kontroverses Buch veröffentlicht. In der Jüdischen Gemeinde Frankfurt stellt er es vor und streitet darüber, wie frei Wissenschaft sein soll.
Frankfurt ⋅ Er ist streitbar, und das will er auch sein: Michael Wolffsohn, emeritierter Professor für Geschichte und Autor. Er spricht zum Beispiel von „jüdischen Genen“ und postuliert, dass „Juden häufiger mentale Erkrankungen haben als andere Gruppen“. Das zeige biologische Forschung, und es ergibt in Wolffsohns Augen auch Sinn. Nicht nur durch die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Gräuel der Schoa sind jüdische Menschen traumatisiert – schon seit Jahrtausenden waren sie Opfer von Pogromen, Diskriminierung und Vertreibung. Immer eine „Existenz auf Widerruf“. Das habe Spuren hinterlassen.
Nachzulesen sind diese Analysen in Wolffsohns neuem Buch, das er am Montagabend in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt zum ersten Mal vorstellte und über das er mit der Frankfurter Ethnologin Susanne Schröter diskutierte. „Eine andere jüdische Weltgeschichte“, auf 368 Seiten für 28 Euro im Herder Verlag erschienen, ist nach den Worten des Moderators Matthias von Hellfeld ein „durchdachter Ritt“ durch die Geschichte der Juden, von ihren Anfängen bis heute. Aber eben auch ein provokanter. „Ich kann schon verstehen, warum ein anständiger Deutscher Pickel bekommt, wenn er von jüdischen Genen hört“, sagte Wolffsohn.
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