Raus aus der Falle
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Schriftstellerin Judith Hermann, die 1998 mit „Sommerhaus, später“ ihr literarisches Debüt vorlegte. Bild: dpa
Vor einem Jahr hat Judith Hermann die Frankfurter Poetikvorlesung gehalten, nun gibt es die Vorträge als Buch. Im Literaturhaus Frankfurt stellt die Autorin es vor.
So was nennt man reiche Beute. Am Ende von „Daheim“, Judith Hermanns 2021 erschienenem Roman, öffnet die Erzählerin die Falle neben ihrem Haus an der See, in der sich etwas gefangen zu haben scheint. „Sie öffnet sie und das Buch ist zu Ende“, sagt die Schriftstellerin im Frankfurter Literaturhaus. Was ihr als Pointe seinerzeit gut gefallen habe: „Heute denke ich, dass das, was da aus der Falle herausgekommen ist, die Frankfurter Poetikvorlesungen gewesen sind.“
Die Autorin als Jägerin, das Schreiben als von ihr aufgespanntes Jagdgerät, das zuschnappt und Überraschendes freigibt – das ist ein weiteres der aussagekräftigen Bilder, die Judith Hermann schon in ihre Vorlesungen beiläufig eingestreut hat. Im Mai 2022 hat sie die drei Vorträge an der Goethe-Universität gehalten, nun sind sie bei S. Fischer als Buch erschienen, unter demselben Titel wie damals, „Wir hätten uns alles gesagt“. Im ausverkauften Lesesaal stellt Hermann den Band vor.
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