Barockes Meisterstück: „Das Spiel von Liebe und Zufall“
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Wohin das Herz sie trägt: Szene aus „Das Spiel von Liebe und Zufall“ mit Carolin Freund und Thomas Jansen im Fritz Rémond Theater. Bild: Foto Helmut Seuffert
In der Komödie „Das Spiel von Liebe und Zufall“ von Pierre Carlet de Marivaux lehnt sich ein junger Adliger gegen alle Standesschranken auf: Im Frankfurter Fritz-Rémond-Theater ist der Abend um wahre Gefühle und falsche Identitäten ein großes Vergnügen.
Das war mutig: eine barocke Komödie im Fritz-Rémond-Theater. Hausherr Claus Helmer hat hoch gepokert und gewonnen. Schon das Bühnenbild von Tom Grasshof stimmte das Publikum auf etwas Besonderes ein: Eine grüne Rampe zerschneidet diagonal die Bühne. Dahinter lässt sich eine Treppe erahnen, auf der das Ensemble auf und ab paradiert, der Adel und seine Domestiken. Rechts eine Schaukel vor rotem Durchgang für die Adelstochter Silvia und ihre Zofe Lisette, links ein zierlicher Balkon für Liebesgeflüster, mittendrin eine Tafel, die im zweiten Akt zwischen bisweilen zähen Dialogen gedeckt wird.
Das Ganze ist so abstrakt, aber doch praktikabel, dass die erste Assoziation zu Luc Bondys „Triumph der Liebe“ an der Schaubühne 1985 zurückführt: mit dem genialen Bühnenbild von Karl-Ernst Herrmann. Offenbar inspiriert der französische Dichter Pierre Carlet de Marivaux (1688 –1763) seine Bühnenbildner zu Meisterleistungen.
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