„Während des Schreibens verschwimmen die Grenzen“
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Selbstverhör beendet: Die Schriftstellerin Judith Hermann. hat ihre drei Wochen in Frankfurt auch genossen. Bild: dpa
Was macht man mit Wörtern, Gedanken, sich selbst und dem eigenen Schreiben? In ihrer Frankfurter Poetikvorlesung hat Judith Hermann drei Wochen lang darüber nachgedacht. Im Interview blickt die Schriftstellerin zurück und nach vorn.
Frau Hermann, was haben Sie beim Halten Ihrer Poetikvorlesung gelernt?
Ich habe vielleicht final verstanden, wie beruhigend es sein kann, ein Buch zwischen meinem Text und der Welt zu wissen. Ich habe unterschätzt, dass der unveröffentlicht von mir vorgelesene Text sofort und in gewisser Weise ungeschützt, ungefiltert, angehört und interpretiert wird. Ein Text in einem Buch wird in meiner Abwesenheit gelesen, zudem von jemandem, von dem ich gar nichts weiß. Es gab keinen Abstand zwischen mir und dem Leser, darauf war ich nicht vorbereitet, und das ist sehr aufregend gewesen.
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