Gewissensfrage für die Zukunft
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Teile der Sammlung von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild, die er wenige Tage zuvor, im November 1938, aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgung an die Stadt Frankfurt hatte verkaufen müssen. Bild: Museum Angewandte Kunst
Maximilian von Goldschmidt-Rothschild war ein Kunstsammler von Rang. 1938 wurde er zum Verkauf gezwungen. Was dann geschah, zeigt das Museum Angewandte Kunst nun in einer Ausstellung.
„Erwerbungen“ hat hier einen schrecklichen Klang. Als im Novemberpogrom 1938 die jüdische Bevölkerung auch in Frankfurt ausgeplündert, terrorisiert und verhaftet wurde, musste der damals 95 Jahre alte Maximilian von Goldschmidt-Rothschild (1843–1940) seine kostbare Kunstsammlung an die Stadt veräußern. Weit unter Wert und zum „Schutz“, wie Oberbürgermeister Friedrich Krebs (1894–1961) behauptete.
Werke der Sammlung gingen an das Städel Museum, das Liebieghaus und das damalige Museum für Kunsthandwerk. Das konnte im ebenfalls weit unter Wert verkauften Rothschild-Palais, Bockenheimer Landstraße 10, die Räume des einst reichsten Mannes Deutschlands beziehen, als „Museum für Kunsthandwerk II“ die düsteren „Erwerbungen“ zeigen, die einem einstigen Mitglied des Kunstgewerbevereins und Mäzen gehört hatten. Goldschmidt-Rothschild lebte auf kleinem Raum und als Mieter in seinem einstigen Haus bis zu seinem Tod.
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