Verzaubert werden mit baskischer Musik
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Mit viel Spaß an der Musik: Das Quartett Haratogo verzaubert die Zuhörenden mit baskischen Klängen. Bild: Thorsten Krienke
Einen denkwürdigen musikalischen Abend bot das Quartett Haratago mit baskischer Musik in der Alten Oper und verzauberte mit Banjo, Leier, Klarinette und Gesang.
Zu Beginn des Konzerts wird der Mozartsaal der Alten Oper zur imaginierten Landschaft. Txomin Dhers bläst monotone Signale in eine Muschel und wandert währenddessen vom Zuschauer-Balkon herab Richtung Bühne. Auf ihr steht sein Duo-Partner Sergio Lamuedra an einer archaischen Txalaparta, einer Art überdimensionalem Xylophon. Anfangs führen die beiden auf Distanz einen Dialog von nebelhornähnlichem Tuten und rhythmischen Mustern, schließlich schlagen beide gleichzeitig mit lotrecht gehaltenen Stöcken auf die vier dicken, querliegenden Holzbalken der Txalaparta.
Je nachdem, wo die Balken getroffen werden, variiert deren Tonhöhe etwas, indes ist der Klangumfang nicht allzu groß. Die zunächst langsamen Patterns von Dhers und Lamuedra wirken synchronisiert und dennoch etwas rätselhaft. Doch dann beschleunigen die schlagkräftigen Musiker, verdichten immer schnellere, zunehmend auch komplexere Muster zu einem hochspannenden Geflecht. Ihr Crescendo endet etwas plötzlich, als das Quartett Haratago übernimmt. Seine Besetzung wirkt vertrauter und ist doch ungewöhnlich. Nicolas Nageotte spielt eine tiefgründige Alt-Klarinette, wie sie in der türkischen Musik häufig Verwendung findet, Bastien Fontanille zupft ein Banjo. Weit zurück in die Musikgeschichte geht Jordi Cassagne mit seinem Violone, einem Nachfolger der Viola da Gamba, der mit dem Bogen gestrichen wird, was pointierte Obertöne erlaubt.
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