Das Kind träumt die Welt: Nadira Husain, „An Elephant in Front of the Window“, 2021 Bild: Marjorie Brunet Plaza
Menschen, so blau wie Schlümpfe
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Nadira Husain zeigt im Darmstädter Museum Künstlerkolonie ihre Werke, in denen sie Figuren, Symbole und Ornamente verschiedener Kulturen verwebt. Darin spiegelt sich auch ihre eigene Geschichte wieder.
Von der Decke hängen zarte, meterlange Stoffbahnen, bedruckt mit Fotografien aus traditionellen indischen Wohnungen, in die Alltagsgegenstände aus Kunststoff und Szenen aus dem indoislamischen Heldenepos Hamzanama montiert sind. In kleinen Gruppen stehen farbig besprühte Monoblocs im Raum herum. Seltsam vertraut erscheinen diese Stühle, jene weißen, billigen Plastikmöbel, die überall auf der Welt vor Läden, Cafés und Ständen zu sehen sind.
Mit ihren Vorhängen der Serie „Jali Window to the Past and the Future“ und ihren „Fantastic Plastic“-Stühlen hat Nadira Husain das untere Bildhaueratelier im Museum Künstlerkolonie in Darmstadt für ihre Ausstellung „Manzil Monde“ mit dem Prinzip des Verschleierns in einen „Raum des Übergangs“ zwischen den Generationen und Kulturen verwandelt. Das Jali, auf das sie sich in ihrem Titel bezieht, ist ein raumtrennendes Paneel der indoislamischen Architektur, ein meist aus Holz geschnitztes, ornamentales Gitter. Es wird als Fenster eingesetzt, ist licht- und geräuschdurchlässig und verhindert den direkten Durchblick. Zugleich kann man sich dahinter verbergen.
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