Das Glück der Bücher
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Schwere Sprache, gute Sprache? Wie sollte am besten mit Kindern in der Schule gesprochen werden? Bild: Lucas Bäuml
Die Frankfurter Debatte über die Sprache nimmt den Schulunterricht in den Fokus. Sprach- und Bildungsexperten diskutierten Probleme der Bildungssprache.
„Kluge Sprache – schöne Sprache?“ Unter diesem Titel, „versehen mit einem ins Reflexive transzendierenden Fragezeichen“ an seinem Ende, wie Ernst Osterkamp, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, formulierte, stand die diesjährige Frankfurter Debatte über die Sprache. In den Fokus rückte die bildungssprachliche Kompetenz der heutigen Schülergeneration. Insgesamt neun Fachleute, moderiert von Helmuth Feilke und Osterkamp selbst, diskutierten in zwei Gesprächsrunden in der Evangelischen Akademie.
Bildungssprache als Barriere
Die Frage danach, was Bildungssprache komplex macht und für wen, bestimmte die erste Debatte. Heiß her ging es dabei nicht gerade. Sprachdidaktikerin Vivien Heller, Psychologin Birgit Heppt, Physikdidaktiker Josef Leisen sowie Sprach- und Literaturdidaktiker Michael Rödel waren sich allesamt einig, dass Bildungssprache Schülerinnen und Schüler oft überfordert und deshalb als Barriere wirkt. Da sie aber zu sprachlicher Präzision verhelfe, fungiere sie als Ressource. Jedoch: Diskursive Praktiken zu vermitteln sei kompliziert. Kinder, die im familiären Umfeld argumentieren und erklären dürfen, können es meist auch im Klassenraum besser. „Die Bildungssprache kann nur gelernt werden in einem bildungssprachlichen Sprachbad“, sagte Leisen – das müsse im Zuge der Chancengleichheit der Unterricht sein.
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