Schützer der Amazonaswälder
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Wie die Schamanen zusammensitzen: Ausstellungsansicht „Healing. Leben im Gleichgewicht“ Bild: Stadt Frankfurt am Main
Die Ausstellung „Healing. Leben im Gleichgewicht“ im Frankfurter Weltkulturmuseum erforscht, wie Krisen überwunden werden. Der Umgang indigener Völker mit der Natur erscheint darin als Vorbild für Industrienationen.
Als er ein Kind war, besuchte der Desana-Indianer Feliciano Pimentel Lana ein katholisches Internat. Er musste dort Portugiesisch lernen, fern von seiner Familie andere Nahrung zu sich nehmen, einen anderen Glauben annehmen. Von den Missionierungsversuchen wurde er krank. Erst zu Hause, bei seinem Volk am oberen Rio Negro im brasilianischen Amazonasgebiet, erholte er sich wieder. Und er begann zu zeichnen. Für Pater Casemiro, mit dem er sich später anfreundete, stellte er die Schöpfungsgeschichte seines Volkes der Desana dar, wie er in einem Interview berichtet, das jetzt im Frankfurter Weltkulturen Museum zu sehen ist.
Dem 1937 geborenen Künstler Lana, der vor zwei Jahren gestorben ist, hat das Museum in seiner Ausstellung „Healing. Leben im Gleichgewicht“ zwei Räume gewidmet. Dort sind ein Film und Abbildungen seines Werks „Der Anfang vor dem Anfang“ von 1977 zu sehen, jener mythischen Erzählung in 99 mit Texten versehenen Dias seiner Zeichnungen. Sie zeigen zum Beispiel die Großmutter der Welt, die in der Zeit vor der Zeit die Welt und die Menschen erträumte. Die Utensilien auf den Bildern werden ebenfalls präsentiert – wie die mit bunten Papageienfedern geschmückte Rassellanze des Weltenschöpfers, den die Großmutter herbeiruft. Erst die Zeichnungen Lanas haben es den Kuratoren möglich gemacht zu verstehen, wozu diese Dinge gedacht waren.
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