Katholische Kirche : Welle an Kirchenaustritten im Bistum Fulda
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Düstere Zeiten: Der Fuldaer Dom und weitere Gotteshäuser im Bistum verlieren immer mehr ihrer Gottesdienstbesucher. Bild: dpa
Im Bistum Fulda ist die Zahl der Kirchenaustritte stark gestiegen. Bei nur 150 Taufen im vergangenen Jahr kehrten 3000 Menschen der katholischen Kirche den Rücken.
Im Bistum Fulda sind im vergangenen Jahr fast 3000 Katholiken aus der Kirche ausgetreten. Das sind rund 1000 Menschen mehr als 2012. Dem gegenüber stehen lediglich rund 150 Kircheneintritte, wie das Bistum am Freitag mitteilte. Die meisten Menschen hätten der Gemeinschaft wahrscheinlich in der Diskussion um die Verschwendung von Finanzmitteln den Rücken gekehrt, vermutet Generalvikar Gerhard Stanke. „Die hohe Zahl an Kirchenaustritten ist für uns ein starker Impuls, darüber nachzudenken, wie wir als Kirche wieder Vertrauen zurückgewinnen können“, sagte er. Derzeit leben rund 400.000 Katholiken im Bistum Fulda.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist nicht nur in Fulda, sondern in ganz Deutschland wieder gestiegen. Ähnlich wie im „Missbrauchs-Jahr“ 2010 traten im vergangenen Jahr 178.805 Personen aus der katholischen Kirche aus. Dies teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag mit. Deren Vorsitzender Kardinal Marx führt die Austrittswelle auf gesunkene Vertrauens- und Glaubwürdigkeitswerte zurück, was als Anspielung auf den Skandal um den einstigen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst verstanden werden kann.